20. filmPOLSKA: Kunst im Kino – Berlin Made Me Glad Sad Mad

Sun, 14 Sep, 2025 at 04:30 pm UTC+02:00

Wolf Kino, Weserstraße 59, 12045 Berlin | Berlin

Polnisches Institut Berlin
Publisher/HostPolnisches Institut Berlin
20. filmPOLSKA: Kunst im Kino \u2013 Berlin Made Me Glad Sad Mad
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ENG version below
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Polnisches Filmfestival
10.–17.09.2025 / Berlin & Potsdam
https://instytutpolski.pl/berlin/20-filmpolska/kunst-im-kino-berlin-made-me-glad-sad-mad/
Konzept der Sektion „Kunst im Kino“: Anna Baumgart
Kuratorin des Programms 2025: Weronika Adamowska
In den vergangenen Jahren bestand die prägende Idee hinter der Sektion „Kunst im Kino“ darin, Kunst aus Polen in Berlin zu präsentieren. Und wenn man die Logik umkehrt und polnische Kunst direkt in Berlin sucht? Wenn man sagen würde, dass sie direkt vor der Haustür liegt und man möglicherweise häufiger mit ihr in Berührung kommt, als man denkt?
Der Titel des Filmprogramms „Berlin Made Me Glad Sad Mad“ bezieht sich auf die Berliner Straßenaktion „Outdoor-Texte Berlin, TÓTotalJOY“ des ungarischen Neo-Avantgarde-Künstlers Endre Tót aus dem Jahr 1979, wo der Text erstmals auf einer Plakatwand auftauchte, und spiegelt die widersprüchlichen Gefühle wider, welche diese Stadt hervorruft. Wie jede Metropole kann Berlin sowohl abstoßen als auch inspirieren – die Stadt kann sowohl eine unerschöpfliche Energiequelle als auch ein schwarzes Loch sein, das alles verschlingt. Wir alle, die wir hier leben oder gelebt haben, waren manchmal glücklich, hier zu sein, oder traurig, hier zu sein, wütend, hier zu sein, und manchmal trugen wir alle diese Gefühle gleichzeitig in uns. Gerade jetzt, wo den Fördermitteln für die Kunst in Berlin erhebliche Kürzungen drohen und die Lebenshaltungskosten steigen, mag die Zukunft düster erscheinen.
Berlins Weltoffenheit und seine Fähigkeit, auch riskante Kunstprojekte zu unterstützen, ziehen seit langem Künstler*innen aus der ganzen Welt an – darunter aus Polen. Für polnische Künstler*innen war Berlin schon immer ein besonders inspirierender Ort. Mit einer experimentellen Kunstszene, verhältnismäßig niedrigen Mieten, vielen Kulturräumen, mehr als 200 Galerien, einem pulsierenden Nachtleben und seiner Offenheit gegenüber anderen Kulturen war Berlin – nur eine Autostunde von der deutsch-polnischen Grenze entfernt – stets eine verlockende Perspektive. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Stadt auch zu einem politischen Asyl für viele polnische Künstler*innen und andere Menschen – einem Ort, wo sie ihre Arbeit fortsetzen konnten. So wurde die Berliner Kunstszene in den letzten vierzig Jahren durch eine bedeutende Anzahl von Künstler*innen aus Polen bereichert.
„Berlin Made Me Glad Sad Mad“ versammelt eine aktuelle Auswahl an Experimentalfilmen und Videokunst von Menschen polnischer Herkunft und konzentriert sich dabei auf Werke von Frauen und queeren Personen, welche die Grenzen des Kinos und des Films hinterfragen, unterlaufen und erweitern. Das vielfältige Programm präsentiert einen Querschnitt der zeitgenössischen Filmkunst, welche die traditionellen Genregrenzen überschreitet und das Experiment als Mittel des persönlichen und des politischen Ausdrucks betrachtet. Von der zarten Oberflächenstruktur des analogen Films bis zur überschäumenden Energie der Videoperformance, von der immersiven Welt der 3D-Animation bis zum beobachtenden Blick des Dokumentarfilms sind die gezeigten Werke ein Kaleidoskop von Reflexionen über Identitäten, Beziehungen und Zugehörigkeiten, aber auch über radikale Zukünfte, Aktivismus und die Tücken des Fortschritts. In diesem Geiste versucht das Programm, die Offenheit Berlins für radikale Experimente und avantgardistisches Denken zu reflektieren. [Weronika Adamowska, Übersetzung: Rainer Mende]
Vertretene Künstler*innen: Eternal Engine (Martix Nawrot & Jagoda Wójtowicz), Karolina Grzywnowicz, Magda Jaroszewicz, Kinga Kiełczyńska, Jasmina Metwaly, Ania Nowak, Agnieszka Polska, Alicja Rogalska, Ewelina Rosińska und Marcelina Wellmer
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BERLIN MADE ME GLAD SAD MAD – PROGRAMM 1
14.09. / 16:30 / Wolf Kino / zu Gast: Magda Jaroszewicz & Ania Nowak, Moderation: Phoebe Blatton
Shooting Stars
R: Magda Jaroszewicz, PL/D 2019, 16 min, oT
Schnappschüsse einer Berliner Silvesternacht – doch wir wissen nicht, was wir wirklich sehen. Kippt der unbeschwerte Spaß um in eine Straßenschlacht? Bilder und Töne von Freiheit und frenetischem Vergnügen können auch Angst und Schrecken verbreiten. [wa/rm]
Unstable Rocks
R: Ewelina Rosińska & Nuno Barroso, D/PT 2024, 26 min, oT
In diesem subjektiven Porträt portugiesischer Landschaften fließen Geologie, Tiere und der Weg des Menschen ineinander. Das Filmmaterial aus den Jahren 2018–2023 thematisiert Naturschutz, Ethnografie, Landwirtschaft und Aktionen gegen Gentrifizierung. [wa/rm]
Green Belt
R: Karolina Grzywnowicz, PL/PS, 2024, 11 min, arab. OF
Die künstlerische Dokumentation zeigt kontaminierte Landschaften und die Art und Weise, wie Territorien markiert werden. Die Regisseurin erforscht die Politik der Bepflanzung und untersucht Pflanzen, die zur Tarnung von Gewalt eingesetzt werden. [wa/rm]
Lip Service
R: Ania Nowak, D 2023, 21 min, dt.-engl. OF mit Gebärdensprache
Gemeinsam mit der schwerhörigen Performerin Athena Lange greift Ania Nowak auf den visuellen Ausdruck von Stummfilmen zurück, um Wege der Kommunikation zu erkunden, die nicht auf dem Hörsinn und der verbalen Sprache basieren. [wa/rm]
***

BERLIN MADE ME GLAD SAD MAD – PROGRAMM 2
14.09. / 19:30 / Wolf Kino / zu Gast: Alicja Rogalska, Kinga Kiełczyńska, Eternal Engine & Marcelina Wellmer, Moderation: Phoebe Blatton
The Book of Flowers
R: Agnieszka Polska, RO/D 2023, 10 min, engl. OF
Der SciFi-Film kombiniert KI-unterstützte Animation mit einer 16-mm-Filmvorproduktion und zeigt eine alternative Geschichte der Ökologie, in der Blumen und Menschen seit Jahrtausenden in einer engen Symbiose leben. [wa/rm]
Dark Fibres
R: Alicja Rogalska, GE/D 2021, 5 min, georg. OF
Wir erleben ein Lied über Aasfresserei, wirtschaftliche Ausbeutung und die Post-Internet-Realität, vorgetragen von einem georgischen Chor, basierend auf der Geschichte einer Frau, die bei der Schrottsuche das Internetkabel zwischen Georgien und Armenien durchtrennte. [wa/rm]
Courtesy of Infinity
R: Kinga Kiełczyńska, D 2021/22, 11 min, engl. OF
Inspiriert von Alan Weismans „The World Without Us“ imaginiert der Film die Erde nach dem Verschwinden der Menschheit. Im Dialog zwischen einem Menschen und einer KI-Stimme entspinnt sich eine Meditation über das, was bleibt, wenn wir nicht mehr da sind. [wa/rm]
Homebook of Hallucination
R: Eternal Engine, PL 2023, 6 min, engl. OF
Der Video-Essay untersucht die „vernetzte Häuslichkeit“ im Kontext ihrer Peripherie. Wird die cyber-technologische Utopie mit ihrer vollautomatisierten Zukunft auch Bereiche der „technologischen Grenze“ umfassen, die traditionell am Rand der westlichen Welt liegen? [wa/rm]
Solid Landscapes
R: Marcelina Wellmer, D/SE 2022, 19 min, oT
Das Video verbildlicht das Wachstum menschengemachter Funktionslandschaften als Allegorie auf gesellschaftliche Prozesse, die sich in immer schnellerer Abfolge ereignen. Sind diese Industrielandschaften Realität, Traum oder unsere Zukunft? [wa/rm]
On this shore, here
R: Jasmina Metwaly, DE/BE/FR 2023, 23 min, engl. OF
Das animierte Triptychon erweckt eine Gorgone zum Leben. Die Gegenwart ist im Blick der Medusa eingefroren. Vergangenheit und Zukunft sind ein Mythos, den man entweder vergessen oder dem man optimistisch entgegensehen kann. [wa/rm]
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ENGLISH VERSION
Concept of the Kunst im Kino section: Anna Baumgart
Curator of the Kunst im Kino 2025 program: Weronika Adamowska
Over the past few years, the guiding idea behind the Kunst im Kino (Art in Cinema) section at the filmPOLSKA festival has been to bring Polish art to Berlin. But what if we reversed that logic and looked for Polish art directly in Berlin? What if we said it’s already here, within reach—and that perhaps you encounter it more often than you think?
The title of the film programme, „Berlin Made Me Glad Sad Mad“, refers to the Berlin street campaign „Outdoor Texts Berlin, TÓTotalJOY“ by Hungarian neo-avant-garde artist Endre Tót from 1979, when the text first appeared on a billboard, and reflects the conflicting emotions this city evokes. Like any metropolis, Berlin can be as repellent as it is inspiring—both an inexhaustible source of energy and creativity, and a black hole that consumes. Everyone living here has at some point felt glad to be here, sad to be here, mad to be here—and sometimes all those emotions at once. Especially now, as state funding for the arts in Berlin faces significant cuts and the cost of living continues to rise, the future may seem bleak.
Berlin's cosmopolitan nature and its capacity to foster artistic risk have long drawn creatives from around the world—including Poland. For Polish artists, Berlin has always held a special appeal. With its experimental art scene, relatively low rents, numerous cultural venues, over 200 galleries, vibrant nightlife, openness to other cultures, and just an hour's drive from the Polish-German border, Berlin has always been an enticing prospect. Over the decades, it has also become a place of political asylum for many Polish artists and others—a place where they could continue their work. In this way, over the past 40 years, Berlin’s art scene has been significantly enriched by the presence of Polish artists.
Berlin Made Me Glad Sad Mad gathers a current selection of experimental films and video art by artists of Polish origin, focusing on works by women and queer persons who challenge, question, and push the boundaries of cinema and film. This diverse program showcases a cross-section of contemporary film art that transcends traditional genres, embracing experimentation as a vehicle for both personal and political expression. From the delicate textures of analog film to the pulsing energy of video performance, from immersive 3D animation to the observant gaze of documentary, the featured works form a kaleidoscope of reflections on identity, relationships, belonging—as well as radical futures, activism, and the traps of progress. In this spirit, the program aims to reflect Berlin’s openness to radical experimentation and avant-garde thinking. [Weronika Adamowska, curator of the program]
Artists: Eternal Engine (Martix Nawrot and Jagoda Wójtowicz), Karolina Grzywnowicz, Magda Jaroszewicz, Kinga Kiełczyńska, Jasmina Metwaly, Ania Nowak, Agnieszka Polska, Alicja Rogalska, Ewelina Rosińska, Marcelina Wellmer
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BERLIN MADE ME GLAD SAD MAD – PROGRAM BLOCK 1
14.09. / 16:30 / Wolf Kino / guests: Magda Jaroszewicz & Ania Nowak, moderation: Phoebe Blatton
Shooting Stars
Snapshots of a New Year’s Eve night in Berlin—but we don’t know what we’re really seeing. Does carefree fun turn into street warfare? Images and sounds of freedom and frantic joy can also spread fear and terror.
Unstable Rocks
In this subjective portrait of Portuguese landscapes, geology, animals, and the path of humanity flow together. Footage from 2018–2013 addresses nature conservation, ethnography, agriculture, and anti-gentrification actions.
Green Belt
This artistic documentary presents contaminated landscapes and the ways in which territories are marked. The director explores the politics of planting and examines vegetation used to camouflage violence.
Lip Service
Together with hard-of-hearing performer Athena Lange, Ania Nowak draws on the visual language of silent films to explore modes of communication that do not rely on hearing or verbal language.
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BERLIN MADE ME GLAD SAD MAD – PROGRAM BLOCK 2
14.09. / 19:30 / Wolf Kino / guests: Alicja Rogalska, Kinga Kiełczyńska, Eternal Engine & Marcelina Wellmer, moderation: Phoebe Blatton
The Book of Flowers
This sci-fi film blends AI-assisted animation with 16mm film preproduction to depict an alternate ecological history of humans and plants, imagining a world where flowers and humans have lived in close symbiosis for millennia.
Dark Fibres
We hear a song about scavenging, economic exploitation, and post-internet reality, performed by a Georgian choir. It’s based on the story of a woman who, while searching for scrap metal, accidentally cut the internet cable between Georgia and Armenia.
Courtesy of Infinity
Inspired by Alan Weisman’s The World Without Us, this film imagines Earth after humanity’s disappearance. A dialogue between a human and an AI voice becomes a meditation on what remains once we are gone.
Homebook of Hallucination
This video essay investigates “networked domesticity” in the context of its peripheries. Will the cyber-technological utopia with its fully automated future also encompass “technological frontier” regions traditionally marginalized by the Western world?
Solid Landscapes
This video visualizes the growth of human-shaped functional landscapes as an allegory for increasingly rapid societal processes. Are these industrial landscapes reality, dream, or our future?
On this shore, here
An animated triptych that brings a Gorgon to life. The present is frozen in Medusa’s gaze. The past and future are a myth—either to be forgotten or faced with hope.
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Veranstalter: Polnisches Institut Berlin, filmPOLSKA
Unterstützer: Polski Instytut Sztuki Filmowej / Polish Film Institute, Ministerium für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen aus dem Fond für Kulturförderung, Adam-Mickiewicz-Institut
Kooperationspartner: Cineville, Deutsches Historisches Museum, FilmFestival Cottbus, Krakow Film Festival, Krzyżowa-Music, Medienboard Berlin-Brandenburg, Mokry Nos Psa, Stowarzyszenie Filmowców Polskich, Topographie des Terrors
Medienpartner: art-in-berlin, Cosmo, Filmlöwin, Fluxfm, Indiekino & Cinematic Berlin, radio3, RAUSGEGANGEN, taz
Eintrittskarten sind ausschließlich in den jeweiligen Festival-Kinos vor Ort oder online auf den Websites der Kinos erhältlich. Die Eintrittspreise richten sich nach den jeweiligen Spielstätten.
Programmänderungen vorbehalten, aktuelle Informationen unter https://instytutpolski.pl/berlin oder auf den Social-Media-Kanälen.
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Event Venue & Nearby Stays

Wolf Kino, Weserstraße 59, 12045 Berlin, Weserstraße 59, 12045 Berlin, Deutschland, Berlin, Germany

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