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Tortoise gilt als eine der weltweit einflussreichsten Musikgruppen der letzten 40 Jahre mit weitreichendem Einfluss auf die zeitgenössische Musikszene.Lassen wir es „Pitchfork“ sagen: „Stellen Sie sich eine Grafik vor, die alle Bands zeigt, in denen die fünf Mitglieder von Tortoise waren, bevor sie zusammenkamen, und dann alle Bands, in denen sie danach spielten. Am oberen Ende des Trichters finden sich Gruppen von verträumtem Psych-Rock bis zu erdigem Post-Punk-Crunch, darunter Eleventh Dream Day, Bastro, Slint und die Poster Children; am Ende der ‚Post-Tortoise‘-Linie finden sich Gruppen, die sich auf Electro-Jazz und twangigen Instrumental-Rock konzentrieren, wie Isotope 217, Chicago Underground und Brokeback. In dieser Grafik ist Tortoise der Engpass, das einzige Projekt, das Elemente all dieser Klänge enthält, sich aber nie durch einen von ihnen definiert oder einem von ihnen verpflichtet fühlt. Stattdessen schwebt Tortoise frei, eine Planchette, die sich über ein Ouija-Brett bewegt, gesteuert von zehn Fingerpaaren, wobei jeder zusieht, wie der Pfeil in eine Richtung schwebt, aber niemand genau weiß, wie er dorthin gelangt oder wer ihn anstößt.“
Auch die Musikpresse wusste seinerzeit nicht so recht, wie sie die neuartige Musik von Tortoise bezeichnen sollte, und erfand den Begriff „Postrock“. Nur sieben Alben haben Tortoise seit 1990 veröffentlicht – darunter Klassiker wie „Millions Now Living Will Never Die“ (1996), „TNT“ (1998) und „Standards“ (2001). Doch die Band hat sich im Laufe ihrer Karriere stetig und intuitiv weiterentwickelt und genreübergreifende Musik geschaffen, die ebenso zeitlos wie ihrer Zeit voraus ist.
Nun also fügt die Schildkröte ihrer schillernden Karriere einen weiteren Meilenstein hinzu: „Touch“, das erste Album seit 2016. Kein Zufall, dass „Touch“ auf International Anthem (IARC), dem State-of-the-Art-Label aus Chicago, und auf Nonesuch Records erscheint. Auf „Touch“ nutzen die Tortoise-Bandmitglieder ihren kollektivistischen Songwriting-Ansatz, einen leicht anarchistischen, aber entschieden egalitären Prozess, bei dem Ideen über das Ego triumphieren und eine abstrakte Kraft entstehen. Zwar gibt es immer noch Ausflüge in das düstere, elegant-knorrige Jazz-Ambiente („Millions Now Living Will Never Die“ oder „TNT“), aber „Touch“ ist vielleicht am bemerkenswertesten für die kompromisslose Hingabe zur großen Geste der Band. „Aerodynamisch überarbeiteter Krautrock, handaufgedrehte Techno-Rave-Ups und pointillistische Italowestern-Fanfaren sind alle von Tortoises mittlerweile charakteristischer innerer Logik durchdrungen – gleichermaßen verlockend wie verwirrend, ein Rätsel, das man eher genießen als lösen sollte“, meint IARC im Presseinfo zu dem neuen Album.
Und „live“ blüht Tortoise sowieso seit jeher ganz besonders auf, wie die „New York Times“ vermerkt. Der US-„Rolling Stone“ bezeichnete die Band als „a live marvel“, ein „Live-Wunder“, während „Pitchfork“ darauf hinweist, dass Tortoise nicht zuletzt auch eine „unglaublich unterhaltsame Band“ sind: „At heart, they’re a supremely fun band, wide open to all sorts of sonic possibilities.”
Nach einigen wenigen Auftritten in England im November 2025, darunter zwei seit langem ausverkauften Shows im legendären Barbican Centre, werden Tortoise knapp zehn Jahre nach ihren letzten Auftritten im Januar und im April 2026 endlich auch wieder in Europa auf Tournee gehen. Weitere Festival-Auftritte und Shows sind im Sommer und Herbst 2026 geplant. 2026 – das dürfte ein Jahr der Schildkröte werden…
Die Band, die ursprünglich 1990 in Chicago gegründet wurde, besteht aus den Multi-Instrumentalisten Dan Bitney, John Herndon, Doug McCombs, John McEntire und Jeff Parker.
„Hier geht es um Energie, Puls und einen Kampf mit dem Unbekannten. (…) Die Musik rockt, was das Zeug hält (…) Manchmal hat man den Eindruck, von der Musik würde unmittelbar ein Starkstromkabel auf den Körper des Hörers übergehen.“ (Wolf Kampmann)
„Als die Musik noch waghalsig war. Die Avantgarde-Rockband Tortoise erinnert daran, wie stilistisch offen Pop einst sein konnte. (…) Als die Lichter wieder angehen, ist es, als landete man nach einer erlebnisreichen Reise auf einen anderen Planeten wieder auf der Erde.“ (Philipp Krohn, FAZ)
„Das Quintett zeigt sich in großartiger Spiellaune. Das schon immer dümmliche Etikett ‘Post-Rock’ passt heute weniger denn je. Tortoise sucht mithilfe unterschiedlichster Erinnerungen nach einer improvisierten Musik der Zukunft.” (Jürgen Ziemer, Rolling Stone)
Präsentiert von radioeins, Rolling Stone und ByteFM
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