METALMORPH Vernissage

Fri Oct 25 2024 at 06:00 pm to 11:59 pm UTC+02:00

Lobeckstr.30-35, 10969 Berlin, Germany | Berlin

Schau Fenster
Publisher/HostSchau Fenster
METALMORPH Vernissage #heavymetal #groupshow
featuring:
Audasunda
Paul Barsch
Arno Beck
Peter Beste
Jan Brokof
Tom Cardwell
Martin Eder
Margret Eicher
Florian & Mille Fischer
Lukas Glinkowski
Bhima Griem
Clemens Gritl
Moritz Frei
Andreas Hachulla
Paul Philipp Heinze
Wolf Hoffmann
Julius Hofmann
Bernhard Holaschke
Alexander Kavtea
Sebastian Kiss
Jens Ivar Kjetså
Ken Landgraf
Catherine Lorent
Justina Los
Marian Luft
Dietrich Meyer
Torsten Mühlbach
mylasher
Susanne Ostwald
Felix Raschke
Marco Schmitt
Peter Sempel
Maksym Son
Benjamin Springer
Malte Struck
Lula Valletta
Helena Walter
Mark Wehrmann
Gäste:
Prof. Dr. Jörg Scheller
Dr. Nico Rose
Abo Alsleben
Vincent Neumann
Bands:
HEAVYPOWER
DENIED REALITY
MALMZEIT
LE SCRAWL
HANNELORE
RAZE
IDEATIONS
UF
Kooperation:
Kleine Gegenwart Hamburg
Menke Gerüstbau
Brain´n´Dead - The Agency
CoreTex
Orden Agency
Trust Magazine
kuratiert von Jan Brokof und Andreas Hachulla
Metal in der Kunst oder die Kunst im Metal
Schwermetallanalysen über Verquickungen zeitgenössischer Kunst und Heavy Metal im Metalshowroom Schau Fenster Berlin-Kreuzberg, von Fans für Fans. Heavy Metal, Thrash Metal, Death Metal, Black Metal, Glam -, Groove -, Speed -, Nu Metal, Drone Doom, Dream Sludge, Doom Folk, Grindcore etc., was macht den Reiz eines musikalischen Genres aus, das derart die Sinne attackiert und selbst regelmäßig die niedrigsten geschmacklichen Standards verletzt? Für Fans hat es etwas religiöses, vielen Nichtfans ist es ein Rätsel. Metal braucht(e) gleichermaßen begeisterte junge Fans und ihre entsetzten Eltern. Uns interessiert dieses mittlerweile vielfach auch unter psychologischen Aspekten beschriebene Paradoxon, negative Emotionen zu genießen. Als Metal nach den ersten knapp zwei Jahrzehnten des Reifeprozesses in den 1980er Jahren an Bedeutung gewann, begann er auch sich bis heute in unzählige Subgenres aufzuspalten, von denen jedes seinen eigenen strengen Sinn für visuelle Darstellung hatte und hat. Die einstweilen als Subkultur bezeichnete Spielart und dazugehörige Ausdrucksweise des weit verästelten Begriffs des Metal hat ihre Wurzeln in den 1960er und 1970er Jahren und steht für Rebellion, Ausdruck von furibunden Emotionen und ein starkes Gefühl der Individualität. Bis zur selbstreferentiellen Reife in den 1980er Jahren und dem Wiedererstarken in den 2000er Jahren, ist die Szene durch eine ausgeprägte Langlebigkeit und Loyalität, sowie neben reaktionären Gebaren ebenso durch progressive Strömungen geprägt.
Christoph Dallach schrieb in seinem 2007 im Spiegel erschienenen Artikel "Ein Messer in der Hose":
"Kein Wunder, denn Heavy Metal gilt den meisten Menschen traditionell als dubioser Prekariats-Rock, als kruder Mix von Lärm, Fantasy und Sex: ein Verlierer-Soundtrack für jene, die nicht erwachsen werden wollen oder können."
Eingestandenermaßen trifft man heute in der Metal-Szene auf einen zunehmenden Grad an Intellektualisierung und Selbstthematisierung: Bands erklären, wie sie zu ihren Ideen kommen und schmücken diese zudem häufig aus. Zum Kern der Metal-Erfahrung gehört, sich wie ein Insider und ein Outsider zugleich zu fühlen. Heavy Metal betrachtet der Fan als eine Alternative zur »unpersönlichen, angepassten und oberflächlichen Welt des Kommerzes« . So gesehen könnte eine Funktion der expliziten und gewalthaltigen Texte darin bestehen, Fans und Außenstehende stärker voneinander abzugrenzen. Was können wir dieser Selbstreflexion noch hinzufügen? Es gibt die streitbare Katharsishypothese, dass man in dem Fall durch Heavy Metal negative Energien abreagieren kann. Metal erlaubt, mit Tod, mit Leid, Schmerz und Gewalt auf eine konstruktive Art und Weise umzugehen. Durch die Musik werde es dann in eine Kunstform übersetzt.
In der von Andreas Hachulla und Jan Brokof kuratierten Ausstellung wird das Schau Fenster zum MetalShowRoom und in ihm Metalmorphosen verschiedener Couleur dargeboten. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler speisen sich entweder aus der Szene, bzw. spielen selbst in Bands, oder haben sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit dem Thema hinreichend auseinandergesetzt.
Opulent und theatralisch, aber mit entsprechender Ernsthaftigkeit, werden wir uns dem Genre Metal annähern. Die Rhetorik des Metal ist bisweilen weniger ironisch als die anderer Bereiche der Kultur. Die Art und Weise, wie Bilder verwendet werden, ist in der Regel viel geradliniger als in anderen Kulturbereichen. Die Motivation dieser Ausstellung liegt in der Aneignung des Metal-Stils durch die Kunst (nicht zu verwechseln mit der entgegengesetzten Aneignung). Uns interessiert, ob sich dadurch das Original verändert.
Wir richten uns nicht nur explizit an Metal Fans, sondern vor allem auch an ein Publikum, die das Design Heavy Metal kennen, aber nicht wissen, wofür es steht.
Das Selbstverständnis der Inszenierung von musikalischen und visuellen Extremen des Metal weckt sowohl optisch als auch als Lebensstil die Neugier und vermag Außenstehende teils immer noch einzuschüchtern. Von Waffenaccessoires und Militärkleidung bis hin zu nietenbesetztem Leder, lebendigen Bildern und nicht entzifferbaren Logos – jedes Subgenre verfügt über seine eigenen codierten visuellen Hinweise, die für bisweilen verwirrte Außenstehende als Lackmustest dienen.
"If you can read the Bandlogo, it´s not brutal enough."
Visuelle Präsentation knüpft an alle Musikgenres an, aber keine Musikszene legt so viel Wert auf Visualität und Theatralität wie Metalbands. Visualität, aber auch Theatralität waren schon immer genuine Eigenschaften der Bildenden Kunst.
Prof. Dr. Jörg Scheller gebraucht in seinem Buch "Metalmorphosen" in dem Zusammenhang den passenden Begriff der Semiosphäre.
Oberflächlich gesehen lässt sich also die Metal-Szene mit der Kunstszene sehr einfach vergleichen. Unzählige Stilrichtigen prägen beide Szenen. Durch ständige Vermischungen der Stile, die Wiederaufnahme von Referenzen älterer Strömungen sowie das Miteinbeziehen oder Negieren moderner technischer Möglichkeiten entstehen bis heute immer wieder neue Genres und Subgenres. Wie in der Kunst gibt es im Metal den Mainstream und den Underground mit häufig fließenden Übergängen. Wie viele Kunstrichtungen entstand Metal u.a. aus einer Ablehnung des Mainstreams und nutzte Bildsprachen, um ein Identitätsgefühl zu schaffen. Für die einen ist es pure Leidenschaft wo Geld keine Rolle spielt, für andere ist es ein Riesengeschäft. In beiden Szenen gibt es Megaevents über das Jahr verteilt und die kleinen Veranstaltungen in Clubs und Projekträumen.
Die Vielfalt der Anhängerschaft ist so divers wie zahlreich. Allein in Deutschland gehen Schätzungen von ca. 10 % der Bevölkerung aus.
Nur die T-Shirts und Patches sind in der Metal-Szene um längen besser als in der Kunstwelt. So wie Punks und Biker durch Patches die Treue zu verschiedenen Bands oder Outlaw-Gangs schworen, gehen Metalheads noch einen Schritt weiter und verwandelten diese „Strickwaren“ in eine Kunstform. Mit nur einem Patch oder einem Logo auf dem T-Shirt könnten Fans ihre gesamte soziale Szene kommunizieren. Denn wenn Metaller ein Konzert besuchen, kleiden sie sich normalerweise anständig, tragen ein Band-T-Shirt, eine Kutte oder Lederjacke. Es gibt eine Ziviltracht und eine Abendgarderobe, wie in der Oper auch. Ziehen sie Ihre Abendgarderobe als Metalhead oder als Kunstinteressiertes Publikum an und besuchen sie unseren MetalShowRoom die „Metalmorphosen“. In den „Metalmorphosen“ maßen wir uns nicht an, einen kompletten Überblick über die Szene zu geben geschweige denn eine kulturhistorische Analyse. In unserem Metalshowroom Schau Fenster werden wir Einblicke geben. Wir als Fans, Liebhaber, als Interessierte und Faszinierte werden uns durch das Geflecht aus Metal Musik, Kultur und sozialem Umfeld wühlen. Fragen zu Konzept und Spontaneität, Szene und Individualität, Professionalität und Hobby, Kunst und Kommerz etc. werden natürlich gestellt. Aber vor allem wollen wir in das Gefühl des Heavy Metal eintauchen als Übersetzer für den „Szenefremden“ hilft uns die Kunst. Wir werden Fans zu Wort kommen lassen, profunde Szenekenner befragen und Metalheads eine Bühne geben.
Ausstellungsdauer 25.10.-17.11.2024

Event Venue

Lobeckstr.30-35, 10969 Berlin, Germany, Lobeckstraße 35, 10969 Berlin, Deutschland,Berlin, Germany

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