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KAISER-WILHELM-GEDÄCHTNIS-KIRCHESonnabend, 23. November 2024, 18 Uhr
BWV 140
Wachet auf, ruft uns die Stimme
von Johann Sebastian Bach
Anna Hofmann (Sopran)
Graham Cooper (Tenor), Jörg Gottschick (Bass)
Bach-Chor
Bach-Collegium
Leitung und Orgel: Sebastian Heindl
Liturgie: Pfarrerin Kathrin Oxen
Predigt: Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, Stuttgart
www.bach-chor-berlin.de
Der Eintritt ist wie immer frei. Am Ausgang gesteht die Gelegenheit, die Fortsetzung der Bach-Kantate-Gottesdienste mit einem hierzu erbetenen Kollekten-Beitrag zu unterstützen.
Wachet auf, ruft uns die Stimme (BWV 140) gehört zu Bachs populärsten Kantaten. Sie basiert auf dem gleichnamigen Lied von Philipp Nicolai aus dem Pestjahr 1599, dem die Parabel von den klugen und den törichten Jungfrauen zugrundeliegt. Nicolai blendet die törichten aus und konzentriert sich ganz auf die klugen Jungfrauen, die der Begegnung mit dem Bräutigam freudig entgegensehen. Der unbekannte Librettist hat alle drei Strophen des Chorals (für die Sätze 1, 4 und 7) wörtlich übernommen und dazwischen frei gedichtete Rezitative und Arien eingefügt, die großenteils auf das Hohelied Salomos zurückgreifen. In dieser Liebeslyrik erscheint die Seele als Braut und Jesus als Bräutigam, der um sie wirbt, bis beide sich in himmlischer Hochzeit vereinen.
In der Choralphantasie, mit der die Kantate beginnt, kündigt der punktierte, feierliche Schreitrhythmus im Stil einer französischen Ouvertüre die Ankunft des Himmelskönigs an. Schon im Orchestervorspiel entspinnt sich ein Zwiegespräch zwischen Violinen und Oboen, das auf den Dialogcharakter der Kantate vorausweist. Dann beginnt der Sopran die Choralmelodie mit dem markanten gebrochenen Dreiklang in langen Notenwerten. Die anderen Stimmen begleiten imitatorisch, zunächst später einsetzend (als müssten sie erst aufgeweckt werden), dann dem Sopran vorauseilend. Der Höhepunkt des Satzes ist das ausgedehnte, aufgeregte Fugato auf das Wort „Alleluja“.
Im weiteren Verlauf entwickelt sich die Kantate wie ein „dramma per musica“, in dem die Solisten allegorische Personen darstellen. Der Tenor in seinem Secco-Rezitativ ist der Nachtwächter, der hoch vom Turm die Ankunft des Bräutigams ankündigt. Das folgende Liebesduett zwischen Sopran (gläubige Seele, Braut) und Bass (Christus, Bräutigam) ist geprägt von sehnsüchtigem Verlangen und ungeduldiger Erwartung. Im Zentrum der Kantate steht das Wächterlied des Tenors, der den Choral-Cantus-firmus singt, während die Scharen der Auserkorenen (Violinen und Bratschen unisono) über und unter ihm in unabhängiger kontrapunktischer Melodie ihren eigenen Weg gehen. Nun ruft der Bass als Vox Christi die gläubige Seele zu sich, bevor Sopran und Bass in einem weiteren Liebesduett ihre Vereinigung besingen. Die Kantate schließt mit einem vierstimmig harmonisierten Satz der letzten Choralstrophe.
Die Leitung hat diesmal der Organist und Kantor der Gedächtniskirche, Sebastian Heindl.
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Event Venue & Nearby Stays
Gedächtniskirche, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Breitscheidplatz, 10789 Berlin, Deutschland,Berlin, Germany