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Die Verleihung eines deutschen Preises für hebräische Literatur bringt die Beziehung zwischen einem Israeli, der in Berlin lebt, und seiner deutschen Freundin ins Chaos. Der Roman ist von einem tragisch komischen und doch realistischen Erzähler geschrieben, der die drei verschiedenen Perspektiven von dem israelischen Protagonisten Chesi, seiner deutschen Freundin Helena und seiner Mutter Amira erzählt.Autor Mati Shemoelof moderiert die Buchpremiere seines Romans "Der Preis" (aus dem Hebräischen von Helene Seidler) selbst, außerdem werden Dr. Omri „Hana“ Ben Yehouda, Michal Zamir (Gründerin der Hebräischen Bibliothek Berlin), Dichter Abdulkadir Musa und Schriftsteller Ralph Tharayil zu Gast sein. Für die musikalische Begleitung sorgt der großartige Volkan Aydin an der Saz.
Die Veranstaltung findet auf Englisch, Hebräisch, Kurdisch und Deutsch statt.
"… eine verrückte Parodie auf die Literaturwelt. (…) „Der Preis“, mit der Gesamtheit der darin eingebundenen Ironie, ist ein preiswürdiges Buch. Ein Preis für die Kühnheit, Originalität und das vielschichtige, flüssige, witzige, absurde, kritische und ans Herz rührende Schreiben." (Sigalit Banai, Autorin, Regisseurin und Dozentin für Film)
"Der Roman „Der Preis“ von Mati Shemoelof stellt unter den vielen zeitgenössischen Werken, die sich mit den deutsch-israelischen Beziehungen befassen, eine einzigartige und provokante Stimme dar. Der Roman präsentiert eine Satire (eine bewusste) auf den Literaturbetrieb und auf die erforderlichen Kontakte zwischen kulturellem Engagement und politischem Aktivismus. „Der Preis“ ist nicht allein eine Stimme, die von Tiefgründigkeit zeugt und sich aus globalem Blickwinkel mit der Politisierung kultureller Werke befasst, sondern auch eine lyrische Leistung. Der Roman wartet auf
mit zarten Schilderungen sensibler Zustände und im Besonderen mit dem Ringen der Kreativen um die Akzeptanz ihrer Werke. Der Roman vermittelt den Lesern auf einzigartige Weise das zeithistorische Phänomen des Auf-Hebräisch-Schreibens in der Diaspora und diskutiert die politischen Auswirkungen auf überraschende und kühne Weise." (Prof. Yael Almog, Durham University, Großbritannien)
"Die in gewisser Weise gespaltene Seele (nicht im negativen Sinn des Wortes) von Shemoelof wird in all seinen Schriften erkennbar. Sie ist gespalten zwischen der westlichen Kultur und der Misrachi-Kultur, zwischen der Kultur der Aschkenasim und der Misrachim, zwischen der israelischen und der deutschen Kultur, zwischen der Hechalutz-Straße in Haifa und dem Viertel in Neukölln. Diese Zerrissenheit, oder diese Lektüre, wird stets eine ungelöste Auseinandersetzung darstellen zwischen der nationalen israelischen Unabhängigkeit, die beunruhigt ist über die Nazideutschen und deren Erben im Osten (auch wenn sie als AFD-Anhänger zurückkehren), und zwischen furchtlosen Juden, die heute in Berlin, in vielerlei Hinsicht in der Diaspora, leben, (überwiegend anti-israelisch eingestellt sind) und am Fachbereich für Judaistik oder Jüdische Studien der Universität verkehren, Juden-Christen werden und den Versuch unternehmen, „innerhalb der heiligen Wohnstätte der uns heiligen Sprache“ eine jüdische Diaspora zu erfinden." (Prof. Arie Kizel, Fachbereich für Erziehung, Universität Haifa)
Mati Shemoelof, Jahrgang 1972 und in Haifa geboren, hat in Berlin seine neue künstlerische Heimat gefunden. Mit zwölf veröffentlichten Büchern, darunter sieben Gedichtbänden, zählt er zu den vielseitigsten Autoren seiner Generation. Seine zweisprachigen Werke wie „Bagdad | Haifa | Berlin“ zeugen von seinem interkulturellen Ansatz, der jüdische und arabische Perspektiven miteinander verbindet. Als Mitbegründer von „Poetic Hafla“ und „Anu نحــــن אנו ”trägt er maßgeblich zur literarischen Szene Berlins bei. Seine neuesten Projekte, darunter ein deutschsprachiger Gedichtband und ein Roman, unterstreichen seine wachsende Präsenz in der deutschen Literaturlandschaft.
Omri "Hana" Ben Yehuda ist Literaturwissenschaftlerin an der Tel Aviv Universität. Ihr Fokus liegt in Jüdische Literaturen, Mizrahi und Palästinensische Identitäten und Geschichte, sowie Queer Studies, Shoah und Nakba. Ihr letztes Buch ist Juli 2023 auf Hebräisch erschienen unter dem Titel "Israel’s Hetrotopy: Gaza in Israeli Politics and Culture".
Michal Zamir ist Lehrerin für Hebräisch und Dichterin. Geboren in Israel, studierte sie jüdische Philosophie, Arabisch und Kunst. Zamir organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat den Verein Hebräische Bibliothek Berlin gegründet, der eine Bibliothek und ein Online-Magazin für Literatur und Poesie ist. Ihre Gedichte wurden in der Anthologie "Hebräische Dichtung in Deutschland" (parasitenpresse 2019) und auf der Website der Hebräischen Bibliothek veröffentlicht. Sie war Mitherausgeberin von: Zwischen den Zeilen, Passagen Verlag, 2019, Yael Almog und Michal Zamir (Hg.) und lebt in Berlin.
Abdulkadir Musa ist Autor, Literaturübersetzer, Migrationsexperte und einer der Pioniere der literarisch-anarchistischen Kreativmethode. Er studierte Französisch und Literatur an der Universität in Aleppo sowie Soziale Arbeit an der ASH Berlin. Musa hat an zahlreichen Festivals, Konferenzen und Workshops für Poesie und Poesieübersetzung teilgenommen. Er hat ausgewählte Texte von Dichter*innen wie Erich Fried, Friederike Mayröcker, Mahmoud Darwish, Tal Nitzán und Macel Beyer aus dem Deutschen und Arabischen ins Kurdische übersetzt. Seine Schriften und Übersetzungen wurden in internationalen Anthologien und Literaturzeitschriften auf Kurdisch, Deutsch, Arabisch, Französisch, Englisch und Hebräisch veröffentlicht. Abdulkadir Musa erhielt für seine Arbeit u.a. das Arbeitsstipendium für Autor*innen nicht-deutscher Literatur der Senatsverwaltung für Kultur und Europa in Berlin, das Recherchestipendium für Berliner Übersetzer*innen der
Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin, sowie das Radial-Arbeitsstipendium für Übersetzer*innen des Deutschen Übersetzerfonds Berlin.
Volkan Aydin ist ein Berliner Musiker mit türkischen Wurzeln, der zwischen Jazz, Flamenco, Klassik und anatolischer Volksmusik aufwuchs. Seine Kompositionen sind hauptsächlich von Elementen aus der Epoche, der Romantik und dem zentral anatolischen Stil der Baglama geprägt. Derzeit ist er in der studienvorbereitenden Ausbildung für Musik und Komposition. Virtuosität, Melancholie und Gegensätze, in einem Fluss, machen seinen Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Zuhörer.
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