About this Event
HALLO DOC! KREBSFORUM
Prostatakrebs – moderne & schonende Therapien für alle Stadien
Wann: Montag, 11. November 2024, 17- 20 (inklusive MEET THE EXPERTS)
Wo: Bar Amélie, Auguststr. 2, 10117 Berlin
Moderiert von: Tanja Bülter
Nach der Diagnose Krebs ist das Bedürfnis nach Aufklärung und Austausch besonders groß. Seid dabei, wenn yeswecan!cer am 11. November 2024 in Berlin das HALLO DOC! KREBSFORUM veranstaltet. Hier sprechen Deutschlands Top-ExpertInnen mit Patienten, Angehörigen und Interessierten über bewährte und zukünftige Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Patienten erzählen ihre ganz persönliche Geschichte mit der Krankheit.
Ein Dialog zwischen Betroffenen, ÄrztInnen, ForscherInnen und Angehörigen – direkt, nahbar und multimedial. Die Teilnahme ist kostenlos. Nur vor Ort könnt ihr unsere ExpertInnen im Anschluss an die Veranstaltung um Rat fragen.
Für alle HALLO DOC! dieses Jahr gilt:
Telefon Hotline/Kartenreservierung: 0152 126 89 355
Fragen per E-Mail: [email protected]
WICHTIG: Nur Besuchende vor Ort müssen sich im Vorfeld anmelden; der Stream ist FREI zugänglich und erfordert keine Anmeldung
SpeakerInnen
Prof. Dr. Thorsten Schlomm, Direktor der Klinik für Urologie der Charité,
Operateur
Prof. Dr. Schlomm spricht über die Herausforderungen bei Diagnose und Therapie von Prostatakrebspatienten und erläutert, welche Optionen die moderne Medizin für Prostatakarzinom-Patienten bereithält. Er erörtert, wie es dank neuer Therapien und Operationsverfahren (wie die von ihm entwickelte NeuroSAFE-Technik) mittlerweile möglich ist, einen Tumor in der Prostata schonender zu entfernen, sodass wichtige Nerven erhalten bleiben. Dies verspricht eine potenzielle Reduktion von Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Impotenz. Mit der NeuroSAFE-Technik ist bei 96,7 Prozent der Operierten eine Nervenschonung möglich.
Professor Schlomm: „Von NeuroSAFE bis Gen-Analyse: Wir passen unsere Therapie individuell an.“
Prof. Dr. Frank A. Giordano, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) und des Mannheimer Institut für intelligente Systeme in der Medizin (MIISM)
Als Spezialist für die Hochpräzisionsstrahlentherapie legt Prof. Dr. Giordano seinen Fokus vor allem darauf, wie man einen bösartigen Tumor noch besser und punktgenau zerstören kann, ohne Schaden im benachbarten, gesunden Gewebe anzurichten.
Professor Giordano: „Wenige, hohe Einzeldosen sind genauso effektiv und schonend wie viele kleine Dosen, wenn die Strahlführung fokussiert und präzise ist.“
Prof. Dr. Holger Amthauer, stellvertretender Klinikdirektor und Leiter Arbeitsbereich Klinische Nuklearmedizin Charité, Nuklearmediziner
Der Mediziner spricht über die Behandlungsmöglichkeiten von Patienten mit fortgeschrittenem, metastasiertem Prostatakarzinom. Für diese Patienten kann, wenn Therapieansätze wie eine Chemotherapie in Kombination mit einer antihormonellen Behandlung nicht mehr wirksam sind, der Einsatz der Radioligandentherapie sinnvoll sein.
Professor Amthauer: „Wir überlegen, die sehr wirksame Therapie schon früher als Behandlungsoption anzusetzen und nicht erst im fortgeschrittenen Stadium.“
Dr. Nadine Biernath, Oberärztin interdisziplinäre Uro-Onkologie,
Leitung Molekulare Diagnostik, Charité Berlin, Urologin mit medikamentöser Tumortherapie
Die Medizinerin spricht über die Relevanz von Genetik, Vorsorge, systemische Therapie wie Chemo- und Hormontherapie sowie die Reduzierung von Nebenwirkungen bei Testosteronentzug. Auch über zielgerichtete Therapie und für wen diese in Frage kommt, klärt sie auf.
Dr. Biernath: „Die genetische Vorbelastung bezieht sich nicht nur auf das gleiche Geschlecht, vielmehr kann die Prostata-Erkrankung des Vaters bedeuten, dass die Tochter ein erhöhtes Risiko für andere Tumorerkrankungen hat!“
Vincent Echenique (41), Journalist und Betroffener
Der Frankfurter entdeckt mit gerade 35 Jahren geronnenes Blut in seinem Urin und ist sofort alarmiert. Denn sein Vater und seine Großväter litten an Prostatakrebs. Ärzte sehen zunächst keinen Handlungsbedarf. Für Prostata-Krebs sei er „zu jung“, heißt es. Vincent folgt seiner Intuition und lässt insgesamt vier Meinungen einholen. Dann ist klar: Sein Prostata-Krebs befindet sich in einem frühen Stadium. Weil sein PSA-Wert innerhalb weniger Monate stark ansteigt, entscheidet sich der junge Mann zu einer OP in der Urologischen Klinik der Charité. In einer siebenstündigen, robotergestützten OP entfernen Prof. Dr. Thorsten Schlomm und sein Team am 30. Juli 2019 Vincents vom Krebs befallene Prostata. Mittlerweile ist der Journalist seit fünf Jahren krebsfrei und hat keine Beschwerden oder Nebenwirkungen. Echeniques Appell: „Jeder sollte zur Vorsorge gehen, vor allem bei genetischer Vorbelastung.“
Erwin Bernhard (70), Rentner und Betroffener
Nach einer Routinekontrolle beim Hausarzt und erhöhtem PSA-Wert erhält Erwin Bernhard Anfang 2024 die Diagnose Prostatakrebs. Die Biopsie bestätigt, dass sich auf beiden Prostatalappen Krebszellen befinden, diese aber auf die Prostata begrenzt sind. Er entscheidet sich für eine Bestrahlung im Kurzzeitschema in Mannheim (UMM). Diese findet an fünf Tagen in Folge mit einem Wochenende dazwischen statt.
Prostatakrebs in Zahlen und Fakten
Prostatakrebs ist in Deutschland bei Männern die häufigste Krebserkrankung. Pro Jahr werden laut Robert Koch-Institut bundesweit etwa 65 000 Neuerkrankungen diagnostiziert. Im Laufe des Lebens muss einer von acht Männern damit rechnen, die Diagnose Prostatakrebs zu erhalten.
Vor dem 50. Lebensjahr ist die Diagnose selten, da es eine altersabhängige Erkrankung ist. Die Wahrscheinlichkeit, fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben zu sein, ist mit 91% die zweithöchste unter allen Krebserkrankungen in Deutschland. Ungefähr neun von zehn Männern mit diagnostiziertem Prostatakrebs sterben also nicht an diesem Krebs, sondern an einer anderen Ursache.
Laut aktuellen Krebsregisterdaten werden etwa zwei Drittel der Tumoren in einem frühen Stadium entdeckt. Dann wächst der Krebs in der Regel langsam und die Prognose ist sehr gut. Das liegt an der Vorsorge – früh entdeckt ist der Krebs besser zu behandeln. Das gilt auch für PCA. Leider nehmen nur etwa 20 Prozent der Männer an der Vorsorge teil. Aber auch, wenn bei Betroffenen das Prostatakarzinom bereits fortgeschritten ist oder gestreut hat, leben Männer immer häufiger noch viele Jahre gut mit der Krebserkrankung.
Wie schnell ein Tumor in der Prostata wächst und ob er sich auch auf andere Gewebe oder Organe ausbreitet, ist von Patienten zu Patienten unterschiedlich. Ärztinnen und Ärzte unterscheiden grundsätzlich zwischen drei Erkrankungsstadien von Prostatakrebs:
Örtlich begrenzter Prostatakrebs: wächst meist nur sehr langsam und ist auf die Prostata begrenzt. Mit örtlich wirkenden Behandlungsverfahren ist er daher in der Regel sehr gut heilbar.
Örtlich fortgeschrittener Prostatakrebs: hat sich im umliegenden Gewebe und/oder Organen wie beispielsweise den Samenblasen ausgebreitet. Auch in diesem Stadium ist eine Heilung oft noch möglich. Die Prognose, also der wahrscheinliche Krankheitsverlauf, ist jedoch im Vergleich zu örtlich begrenztem Prostatakrebs ungünstiger.
Fortgeschrittener und/oder metastasierter Prostatakrebs: bedeutet, die Krebszellen haben sich vom eigentlichen Tumor abgelöst und sich in Lymphknoten, den Knochen oder anderen Organen und Geweben angesiedelt. Die Krebserkrankung ist für Betroffene dann nicht mehr heilbar. Trotzdem leben viele Männer heute viele Jahre mit der metastasierten Krebserkrankung. Ziel einer Therapie ist es daher, das Tumorwachstum zu verzögern oder gar zu stoppen und dabei die Lebensqualität von Patienten zu erhalten oder zu verbessern.
Darüber reden wir!
Diese Mutmachenden Zahlen und Fakten zum Prostatakarzinom sollen Patienten und interessierte Zuschauer durch das HALLO DOC! Prostata erfahren. Am wichtigsten ist dabei vor allem die Tatsache, dass es für alle Erkrankungsstadien exzellente Behandlungsoptionen gibt. Diese ausführlicher zu besprechen, ist das Ziel dieses HALLO DOC! Denn diese ausgezeichneten, medizinischen Behandlungsmöglichkeiten sind auch der Grund für die vielen Good News zur Erkrankung:
Über alle Stadien des Prostatakarzinoms sowie deren Behandlungsmöglichkeiten sprechen die Mediziner Prof. Dr. Thorsten Schlomm (Direktor der Klinik für Urologie der Charité und Beirat yeswecan!cer), Prof. Dr. Frank Giordano (Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) und Beirat yeswecan!cer), Prof. Dr. Holger Amthauer (Stellvertretender Klinikdirektor & Leiter Arbeitsbereich Klinische Nuklearmedizin der Charité), sowie Dr. med. Nadine Biernath (Oberärztin interdisziplinäre Uro-Onkologie, Leitung Molekulare Diagnostik, Charité Berlin).
Sehr gute Therapieoptionen bei niedrigem und intermediärem Risiko sind die OP und die Bestrahlung. Beide werden mit Hochpräzisionsgeräten (zu Teilen KI unterstützt) durchgeführt. Und auch für Patienten mit fortgeschrittenem und/oder metastasiertem Prostatakarzinom gibt es gute und vielversprechende palliative Behandlungsmöglichkeiten: Neben der systemischen Therapie gibt es auch zielgerichtete Therapien. Hinzu kommt die schon vielfach angewandte sogenannte Radioliganden-Therapie mittels Lutetium. Dank dieser kann erreicht werden, dass Patienten nicht akut lebensbedrohlich erkrankt sind, sondern als chronisch Erkrankte mit einer guten und längeren Überlebenschance gelten.
Die Experten erläutern, welche Vor- und Nachteile die jeweilige Behandlung hat. Was besonders nebenwirkungsarme und schonende Therapien sind und worauf Patienten bei Behandlungen bestehen sollten.
Zudem geben die Ärzte einen umfassenden Überblick zum aktuellen Forschungsstand hinsichtlich des Prostatakarzinoms, beantworten alle aufkommenden Fragen und geben Patienten und Interessierten gute Hinweise zur aktiven Therapiewahl und dem Umgang mit der Behandlung. Sie diskutieren die Frage der Relevanz und des Nutzens von Vorsorge - Untersuchungen zur Früherkennung. Und die Mediziner geben einen Einblick, was möglich ist, aber auch, was überhaupt nötig ist. Ein Blick in die Zukunft der Therapieoptionen für PCA- Patienten rundet das Gespräch auf dem Panel ab.
Ergänzend sprechen zwei Patienten über ihre Diagnose, ihren Umgang mit der Erkrankung und ihre Therapie. Sie berichten, wie der Krebs bei ihnen entdeckt wurde, was ihnen geholfen hat und warum für sie welche Behandlung in Frage kam / kommt.
Event Venue & Nearby Stays
Bar Amélie, Auguststraße 2, Berlin, Germany
EUR 0.00