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Im Rahmen des REPLAY deutsch-koreanischen Musikfestivals, welches vom 15.-17.12. in Weimar stattfindet, ist Prof. Dr. Shin-Hyang Yun aus Berlin zu Gast für einen Vortrag zum Thema: "Was ist das Nomadische bei Nam-June Paik?".Der Lebensweg von Nam-June Paik stellt den Prototyp eines ‚Kultur-Nomaden‘ und einen Vorläufer des global/lokalen Menschenbildes dar. Die Charakteristiken des ‚Nomadischen‘ können sowohl an seinen Schaffenswerken als auch an seiner Biografie selbst nachgewiesen werden. In diesem Vortrag geht es um den Zusammenhang beider Sachverhalte. Wie geht der Wechselprozess des Ausdrucksmediums vom Auditiven zum Visuellen - vom Komponisten zum Videokünstler – mit dem Wanderungsprozess vom Fernen Osten über Europa in die USA einher? Für diese Frage werden die Visualisierung der Musikinstrumente, das Konzept der bis heute wenig bekannten TOTAL ELECTRONIC OPERA sowie das ‚Nomadische‘ zwischen Körper und Maschine in den Vordergrund gerückt.
Nam June Paik:
Nam June Paik war ein aus Korea stammender US-amerikanischer Komponist und bildender Künstler und gilt als ein Begründer der Video- und Medienkunst. Er studierte unter Karlheinz Stockhausen in Köln. Erst später, als Mitglied der Fluxus-Bewegung, wurde er bildender Künstler. 1962 folgten Fluxus-Konzerte und Performances in Wiesbaden, Amsterdam, Kopenhagen, Paris und Düsseldorf. 1963 installierte er in der Wuppertaler Galerie Parnass 12 Fernsehgeräte mit technisch manipulierten Schirmbildern. Nam June Paik war von 1979 bis 1996 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, lebte aber hauptsächlich in New York. Paik wird immer wieder als „Vater der Videokunst“ bezeichnet. Doch schuf Les Levine 1968 mit der Arbeit Iris die erste Closed-Circuit-Installation, und auch Wolf Vostell arbeitete zeitgleich an der technischen Manipulation von Bildröhren. Paik verband östliches Denken mit westlicher Avantgarde. Er griff Impulse aus Musik und bildender Kunst sowie technische Innovationen auf und setzte sie in seiner Kunst um.
Dr. Shin-Hyang Yun:
Dr. Shin-Hyang Yun studierte nach ihrem Musikstudium an der Sookmyung Frauen Universität, Seoul Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik an der Universität Freiburg i. Br. und promovierte an der Universität Köln in Musikwissenschaft (Ph. D.). Sie war Post-Doc. Researcher in Korean Art Research Institut an der Korean National University of Arts, Seoul, Gastprofessorin an der Keimyung Universität, Taegu. Mehrere ihre Forschungsprojekte über koreanische Migrantenkomponist*innen wurden von der nationalen Forschungsstiftung Koreas unterstützt. Im Anschluss an den Forschungskolleg an der Universität der Künste Berlin lehrte sie an den verschiedenen Universitäten (u. a. Humboldt-Universität Berlin, Leipzig Universität, Bonn Universität), und ist auch als Musikjournalistin tätig. In letzter Zeit erschien ihr Buch Klänge des Widerhalls. Koreanisch-deutsche Komponistinnen und Komponisten unterwegs (LIT-Verlag 2022). Seit 2008 ist sie Wissenschaftsbeirat der Gesellschaft für Musikwissenschaft Koreas und Editorial Bord der von dieser herausgegebenen Zeitschrift Eumakhak. Seit 2019 ist sie assoziiertes Mitglied am Zentrum der Transdisziplinären Geschlechterstudien an der Humboldt Universität Berlin und lehrt seit 2021 an der Academy of European Humanities, Seoul (online).
ORT: Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Saalcafe
EINTRITT: frei
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Event Venue & Nearby Stays
mon ami, Goetheplatz 11,Weimar, Germany