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„Ich hoffe es kommen bald andere Zustände in den Anstalten!“ –Als homosexuelle markierte Jugendliche im nationalsozialistischen
Zwangserziehungssystem
1929 schildert der homosexuelle Jugendliche O. S. in einer anarchistischen Zeitschrift seine Gewalterfahrungen im Landeserziehungsheim Struveshof. Er war aufgrund seiner Sexualität im Heim und spricht von prügelnden Erziehern und sexualisierter Gewalt. Am Ende seines Berichtes äußert er die Hoffnung auf Besserung in der Zukunft. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Verfolgung sexueller Vielfalt jedoch systematisch ausgeweitet – auch
innerhalb der Sozialverwaltungen. Der Vortrag beleuchtet einen bisher wenig beachteten Aspekt dieser Verfolgung: die sogenannte Fürsorgeerziehung. Jugendliche, die in den Akten als homosexuell markiert wurden, riss man aus ihrem sozialen Umfeld, um sie in Heimen zu institutionalisieren und zu indoktrinieren. Welche Institutionen haben die Jugendlichen wie als homosexuell markiert? Welchen Alltag und welche Repressionen erlebten sie in den Heimen? Und in welcher Form gab es Widerstand gegen die Zwangserziehung?
Jako Wende (keine Pronomen) forscht zur Geschichte sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Nationalsozialismus und wird diesen Fragen im Vortrag mit einem Fokus auf das Landeserziehungsheim Struveshof nachgehen.
Die Teilnahme ist frei, der Förderverein Villa Merländer e.V. freut sich über Spenden zugunsten der Bildungsarbeit. Voranmeldung unter [email protected]
Foto: Rheinische Provinzial-Fürsorgeerziehungs-Anstalt Fichtenhain aus dem Jahr 1908
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Event Venue & Nearby Stays
Friedrich-Ebert-Straße 42, 47799 Krefeld, Germany, Friedrich-Ebert-Straße 42, 47799 Krefeld, Deutschland, Krefeld, Germany