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Eintritt: mitglieder: € 25 | vorverkauf: € 28 | abendkasse: € 30Zwölf Jahre sind eine ziemlich lange Zeit, aber dann auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass Kinder geboren werden, Erwachsene gehen müssen, Pandemien und Kriege ausbrechen, Karrieren verfolgt werden – und Liedermachen kompliziert sein kann. Zwölf Jahre lang hat es jedenfalls gedauert, bis Tobias Poetzelsberger ein neues Album vorlegt. Kalendarisch lang, gefühlt kurz. Hallo, Leben!
Dieses Leben ist es nun auch, das auf „Prudence“ verhandelt wird, dem neuen Werk des gebürtigen Oberösterreichers. Es ist eine Sammlung von Songs, die in diesen zwölf Jahren entstanden sind. Und sie markieren eine Wandlung: Einerseits weg vom früheren Bandnamen „The More Or The Less“, andererseits hin zu einer breiteren musikalischen Farbpalette. Natürlich, wir reden hier grundsätzlich immer noch über Folkpop, der an Glen Hansard genauso erinnern kann wie an Fleetwood Mac, Death Cab for Cutie oder Gregory Alan Isakov. Aber verglichen mit den Vorgänger-Alben „We, the people“ (2009) und „Keep Calm“ (2012) hören wir mehr Schlagzeug, mehr Drive, mehr Schattierungen im Arrangement, vieles klingt offener und größer. Der Lagerfeuer-Gitarrist von einst ist erwachsen geworden. Mehr ist mehr, manchmal zumindest.
Denn, das lässt sich sagen: Hier sind einige der stärksten Songs versammelt, die wir von Poetzelsberger kennen: Die Single „Carry you“, die knallt und treibt und gleichzeitig eine liebevolle Auseinandersetzung mit dem Vater-Sein ist. Oder „Play it cool“, diese Perle mit dem feinen Bossa-Nova-Feeling, die in ihrer Leichtigkeit ein ernstes Thema bespricht, nämlich den Umgang mit dem eigenen Scheitern. Thematisch daran angelehnt, mit einem weltumspannenden Refrain ausgestattet: „Old mans heart“. Dann „Fool on the hill“, der Song, der eine Auseinandersetzung mit selbsternannten Experten ist und sich vom zarten Duett zu einem Stück voller Fahrt und Feeling entwickelt. Und ja, es wird nicht ganz unabsichtlich sein, dass der Beatles-Fan Tobias Poetzelsberger sowohl Song- als auch Albumtitel an die Fab Four anlehnt. That’s where it all comes from in the end.
Doch „Prudence“ meint auch mehr. Poetzelsberger will es mit „Umsicht“ übersetzt wissen, denn: „Das fehlt der Welt ganz wesentlich gerade. Ein Aufeinander-Schauen, mehr Offenheit oder auch Nachsicht mit anderen zu pflegen. Und zusätzlich ein umsichtiger Vorgang mit der eigenen Seele und Verfasstheit. Weil wer älter wird, trägt auch mehr mit sich herum.“ Womöglich eine Einstellung, die sich ein Stück weit aus Poetzelsbergers Brotberuf als Fernsehmacher speist, weil schlechte Nachrichten zu überbringen ist auch nicht immer fein.
Aber hören wir lieber Good News: Dieses Album ist hervorragend produziert, Mastermind Niklas Apfel (auch bekannt von OEHL) hat wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Warm, klar, differenziert klingen diese neun Songs. Oder, wie Tobias Poetzelsberger einmal als Bandmotto ausgegeben hat: „It’s music to make your heart shine“.
(VÖ: 27.9.2024, Assim Records)
https://www.instagram.com/tobias_poetzelsberger/?hl=de
Pande
„Dominik Pandelidis ist der lebende Beweis dafür, dass ein Schnauzer auch für gute Musik stehen kann.“ schrieb VICE einst über Pande. Im Jahr 2023 kehrt er mit neuer Musik zurück – ohne Schnauzer, aber mit einem reifen Sound, der direkt auf den Punkt kommt und subtil auch große Emotionen bedient. Pande mischt Einflüsse von Künstler*innen wie den Pixies und Beck mit dem melodischen Gespür von Elliott Smith und Day Wave. Er schreibt Songs, in denen grungige Gitarren ebenso Platz finden wie sphärische Synthesizer und Vintage-Drums.
Pandes erste Single Speedrunning wurde kurz nach der Veröffentlichung in Spotifys größte Newcomer-Playlist aufgenommen: Fresh Finds. Über einer Millionen internationalen Followern wird darin “The best new music by independent artist” auf Spotify vorgestellt. In der DACH-Version, „Fresh Finds GSA”, schaffte es Speedrunning auf Platz 2. Seine zweite Single Happier läuft direkt nach Release auf FM4 in Rotation.
Paper Straws handelt von der Ohnmacht, die man beim vergeblichen Kampf fühlt, sich selbst, sein Umfeld und die Welt zu retten. “I can’t save you better, than a paper straw can save the world’“
In Final Episode erzählt Pande von „larger-than-life“ Emotionen, die in der Popkultur erzeugt werden. Ist es eine kollektive Millennial-Erfahrung, zu Fix You geweint zu haben? Und wie fühlt man sich, wenn man dann durch echten Verlust Schmerz empfindet? Ein Song darüber, wie universell unsere Gefühle sind, obwohl wir uns oft einsam mit ihnen fühlen.
In der österreichischen Musikszene ist Pande schon länger ein bekanntes Gesicht. Man kennt ihn als Mitglied der mit einem Amadeus-Award ausgezeichneten Band Catastrophe & Cure, als Regisseur zahlreicher Musikvideos (z.B. von Leyya, Sharktank, Tay-Lah), oder als Livemusiker.
Pande schreibt, singt und produziert seine Musik selbst. Für sein Album “Speedrunning” arbeitete er mit alten Freund*innen und Wiener Künstler*innen zusammen: Marco Kleebauer (Leyya, Sharktank) spielte und zeichnete die Drums auf. Johannes Eder (Catastrophe & Cure) und Lisa Reyer (le:la) steuerten für die zum Album gehörige Live-Session Bass und Keyboard bei. Die visuelle Gestaltung kommt von Kevin Nowak, der sonst für Musiker*innen wie Kytes oder Florence Arman arbeitet.
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Gaswerkgasse 2, 4400 Steyr, Austria, Gaswerkgasse 2, 4400 Steyr, Österreich,Steyr, Austria
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