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Fehlfarben „33 Tage in Ketten“ Gespielt von Thomas Schwebel & Band feat. Rick McPhail, Peta Devlin & Gunther Buskies
14.12.2025 zakk Düsseldorf
Was nun folgt, ist eine der großen Geschichten der deutschen Pophistorie: Im Jahr 1980 erscheint „Monarchie & Alltag“, ein Monolith von einem Album. Es beeinflußt Generationen von Musiker*innen, die Presse kürt es zum besten Album, im Jahr 2016 eröffnet es die ganze Lieblingsplatte-Festivalreihe.
Dann passiert um den legendären Club Ratinger Hof in der Düsseldorfer Altstadt etwas Unvorhergesehenes: die Szene scheint schon in diesem frühen Stadium zu implodieren. DAF verlassen die Stadt, gehen nach London. Die Punk-Pioniere Male lösen sich auf und machen bald als Die Krupps einen ganz anderen Sound. Und Fehlfarben Sänger Peter Hein ist der ganze Rockstar-Hype zu viel, er kehrt in seinen bürgerlichen Beruf bei Rank Xerox zurück. Frank Fenstermacher verlässt die Fehlfarben ebenso, konzentriert sich auf sein Trio Der Plan und das Atatak-Label. Bleiben als Fehlfarben übrig: Thomas Schwebel an Gitarre und Gesang, Michael Kemner am Bass, Uwe Bauer am Schlagzeug, und Uwe Jahnke als zweiter Gitarrist. Und die vier nehmen mit „33 Tage in Ketten“ ein Album auf, das sowohl musikalisch als auch textlich seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Die Stimmung ist so düster wie auf „Monarchie & Alltag“, die Trostlosigkeit der damaligen Zeit zwischen kaltem Krieg, RAF-Terrorismus und Rezession hängt wie ein Schleier über der Platte. Die Texte auf „33 Tage in Ketten“ sezieren den Zeitgeist. Im Opening Track „Tanz mit dem Herzen“ heißt es: „Lampen blenden über gläubige Gesichter / Menschen drängen wie Insekten zum Licht / Das Denken fällt schwer Offenbarung ist teuer / Niemand zu sehen, der Erlösung verspricht.“ Und die Zeilen in „Schlaflos Nachts“ gehen so: „Die Nacht ist einsam, die Nacht ist lang / Die Nacht ist wichtig, die Nacht ist klamm / An einem Punkt ein Schild / Von hier aus kein Zurück / Doch es gibt immer etwas was ich nie sagen kann.“ Die Texte werden vom messerscharfen treibenden Beat der überragenden Rhythmusgruppe von Uwe Bauer und Michael Kemner unterlegt, und die Gitarren von Thomas Schwebel und Uwe Jahnke schneiden ins Fleisch. Kommerziell sind die Fehlfarben oben angekommen, „33 Tage in Ketten“ chartet noch höher als „Monarchie und Alltag“. Der Track „Es geht voran“ wird von der EMI separat noch einmal als Single auf den Markt gebracht und zum Kult-Hit, unter anderem in der Hausbesetzer*innen-Szene.
Doch das Momentum für die Fehlfarben scheint bald vorüber, die Neue Deutsche Welle und ein viel unanspruchsvollerer und kommerziellerer Sound dominieren die Musikszene. So lösen sich Fehlfarben nach einer weiteren LP „Glut und Asche“ 1984 auf. Um 1991 wie Phönix aus der Asche zurückzukehren, und da sind auch Peter Hein und Frank Fenstermacher wieder dabei.
Zwischenzeitlich wurden „Monarchie & Alltag“ und „33 Tage in Ketten“ von der Plattenfirma als Zwei-CD-Set auf den Markt gebracht, und das macht Sinn, die beiden Platten sind wie Geschwister. Und wie könnte die Lieblingsplatte-Reihe komplett sein, ohne die beiden Geschwister zusammenzuführen.
Thomas Schwebel spielt Fehlfarben live:
Thomas Schwebel- Gitarre, Gesang
Gunther Buskies - Gitarre
Peta Devlin - Bass
Rick McPhail - Schlagzeug
Tracklisting „33 Tage in Ketten“:
1. Tanz Mit Dem Herzen
2. Hutschläger
3. Ich Nicht Verstehen
4. Söhne Und Töchter
5. Imitation Of Life
6. Schlaflos Nachts
7. Die Wilde Dreizehn
8. Katze Zur Maus
9. Stunde Des Glücks
10. Wunderbar
11. Der Marsch
Präsentiert vom Mint Magazin sowie ByteFM, Lieblingsplatte wird unterstützt von sipgate und den Stadtwerken Düsseldorf
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Fichtenstr. 40, 40233 Düsseldorf, Germany, Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf, Deutschland, Dusseldorf, Germany
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