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Kritik ist „die Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden.“ (Michel Foucault, Radiogespräch am 27.5.1978)In der zeitgenössischen Kritik scheinen die Kriterien zur Beurteilung der ästhetischen Qualität von Literatur zusehends zu schwinden. Fehlende gemeinsame Koordinaten, kaum mehr geteilte Referenzen, wachsender ökonomischer Druck und der Relevanzverlust von Kunst und Kultur im öffentlichen Leben befördern die Warenförmigkeit von Büchern und die Beliebigkeit ihrer Bewertung. Der in die Krise geratene Suhrkamp-Verlag etwa begründet seine Umsatzeinbrüche mit „Tendenzen zu leichter, barrierearmer und in vielen Teilen eskapistischer Lektüre“ und attestiert der literarischen Öffentlichkeit im Kontext gesellschaftspolitischen Managements multipler Krisen eine „zunehmende Toleranz gegenüber Abstrichen bei der literarischen Qualität zugunsten auch politischer Themen.“
Wie reagiert die Literaturkritik auf die veränderte Lage? Teilt sie diesen Befund oder ist er bloß „Lamento“? (SZ, 6.10.24)
Die Wortgeschichte des Begriffs Kritik ist aufschlussreich: er stammt vom griechischen 'krinein' ab, das '(unter-)scheiden, trennen' bedeutet. Nach welchen Maßgaben trennt die Literaturkritik „barrierearme“ Literatur von sogenannter anspruchsvoller? Gilt das Foucault’sche Diktum noch?
Dagmar Leupold und Norbert Niemann wollen im Gespräch mit dem Literaturkritiker Eberhard Falcke und der Bloggerin und freien Pressereferentin Birgit Böllinger den gegenwärtigen Stand der Dinge erkunden, die positiven und negativen Möglichkeiten ihrer Entwicklung bedenken. Sie dürfen sich an der Diskussion beteiligen.
Eintritt frei | Keine Anmeldung erforderlich
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Gefördert durch die GLS Treuhand Dachstiftung für individuelles Schenken. In Kooperation mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München
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Maria-Theresia-Straße 23, 81675 München, Germany, Maria-Theresia-Straße 23, 81675 München, Deutschland,Munich, Germany