Frieda Paris – Nachwasser
Brita Steinwendtner – Anlässe, Fragen und Träume
Lesung und Gespräch
Moderationen: Helge Pfannenschmidt, Winfried Kronsteiner
Nachwasser
Was ein Gedicht sein kann? Alles. Frieda Paris‘ Debüt »Nachwasser« ist durchlässig, tiefschichtig, auffächernd. Hier schreibt eine Schreibende, die den Einflüsterungen ihrer Wortmütter ebenso lauscht wie denen eines Vogels, der auf ihrer Schreibschulter ein Nest gebaut hat. Der Text lässt seine Leserinnen und Leser an der Entstehung eines langen Gedichts teilhaben, nimmt sie mit an den SCHNEIDETISCH, wo alles zusammenfindet: gestrandetes Poesiegut, Tränensalz, Wörter der Kindheit – und Zettelrückseiten aus dem Nachlass der großen Wortmutter Friederike Mayröcker. Unbeirrt legt die Autorin Sätze für sich und die Lesenden auf die Kante des Tischs, hin zu einem einzigen lebenslangen Satz, in der Hoffnung, er möge – irgendwann – auf jemanden zuhalten.
Frieda Paris, MA of Arts, geboren 1986 in Ulm. Abitur und Gesellin zur Damenschneiderin in Wald. Seit 2010 lebt sie in Wien. Dort studierte sie Theater,- Film und Medienwissenschaft sowie Sprachkunst. Paris entwickelt Hörspiele (zuletzt »HERZBEFELLT, ein Nachrufen«) und Gedichte, immer nah am Material. 2020 war sie Finalistin für den 28. Open Mike. »Nachwasser« ist ihr Debüt.
Quelle: voland-quist.de
Pressestimmen:
Man muß sich »Nachwasser« vorstellen wie Chris Markers Filmessay »Sans Soleil« – mit ruhiger Stimme vorgelesene Briefe, während die Schauplätze wechseln, von Wien nach Hokkaido, zurück in die Kindheit in Süddeutschland, vom Schnee zum Sand, und darüber die Schrift, in der Schwebe. – Marcel Beyer
Dieser Text ist wie ein erster Auszug. Ein Zwischenstand auf dem Weg zur Verwurzelung mit den anderen, den Weggegangenen, den Vordichter:innen. Frieda Paris schreibt vom Einfellen, vom Einsteigen in Wörter, die sich einem wie ein Schal umlegen. Gedichte handeln vom Gedichte Schreiben. – Caca Savic
Paris hat mir ihrer flexiblen literarischen Form einen Weg gefunden, auf das Weltgeschehen und die wachsenden Archive zu reagieren und sich dabei, wie es einmal so schön heißt, vor »Eingattung« und »Eingitterung« zu bewahren. – Alexandru Bulucz
Frieda Paris hat ein Langgedicht geschrieben, das mit allen Nachwassern gewaschen ist. Mit befreiender Frechheit wirft sie die Genregrenzen zwischen Gedicht und Essay über Bord und mit einen unbändigen Lust am Tanz setzt sie lange Wechselschritte, die tatsächlich von Friederike Mayröcker bis zu Marilyn Monroe führen. – Wolfgang Popp, Ö1
Paris’ Sprache hat große Verbindlichkeit, die Dichterin am „Sammelhang“ betrachtet jede Art von Material als wichtig: Abschiede, Heuschnupfen, Briefumschläge. Alles darf und kann Quelle sein. Es ist eine beeindruckende Gleichwertigkeit, die der Montage innewohnt; Nachwasser liest sich smooth, während sich in den eigenen Gedanken schon unbemerkt schimmerndes Paris-Vokabular einnistet. – Helene Proißl, Standart
Anlässe, Fragen und Träume
Brita Steinwendtner legt mit Anlässe, Fragen und Träume eine Sammlung sehr persönlicher Zugänge zu Autorinnen und Autoren, zu Büchern und Landschaften vor, schreibt aber auch über Themen wie Krieg und unseren Umgang mit Zeitgeschichte.
Worüber sie auch spricht, immer klingt ihr poetischer Tonfall und Gestus durch, vor allem aber ihre tiefe Liebe zur Literatur, ohne die unsere Welt ein großes Stück ärmer wäre.
Brita Steinwedtner, geboren 1942 in Wels, aufgewachsen in Hinterstoder und Steyr, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien und Paris. Mitarbeiterin des ORFund ausländischer Rundfunkanstalten. Literarische Portraits für Hörfunk und TV. Lehrtätigkeit an den Universitäten von Salzburg, Klagenfurt und St. Louis/Missouri. 1990 bis 2012 Intendantin der Rauriser Literaturtage. Lebt in Salzburg.Werke u.a.: Du Engel Du Teufel. Emmy Haesele und Alfred Kubin (Roman), Gesicht im blinden Spiegel (Roman, 2020), An den Gestaden des Wortes. Dichterlandschaften (Erzählungen).
Quelle: edition-tandem.at
Event Venue
Markthaus Marktplatz 9 4501 Neuhofen, Marktplatz 9, 4501 Neuhofen an der Krems, Österreich,Neuhofen An Der Krems, Oberosterreich, Austria, Bad Hall
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