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Bei dieser Veranstaltung im Rahmen der Reihe NEUVERORTUNG stellt Friedrich von Borries sein neues Buch "Architektur im Anthropozän – Eine spekulative Archäologie" vor. Der Architekt Matthias Rottmann präsentiert die Arbeit des Architekturbüros De Zwarte Hond. Beide denken im Gespräch mit Claudia Dichter darüber nach, was die Architektur, die uns umgibt, über uns und unsere Lebensweise verrät. Der drastische CO2-Anstieg und andere Einflüsse des Menschen auf das globale Klima haben die Erde schon jetzt tiefgreifend verändert. Der Mensch ist nach Ansicht vieler Wissenschaftler zur prägenden Kraft eines neuen Erdzeitalters geworden – des sogenannten Anthropozän. Dadurch stellt sich auch die Frage nach der Verantwortung von Architektur: Sie soll die Welt für die Menschen bewohnbar machen. Aber trägt nicht auch sie durch den Ressourcenverbrauch und hohe CO2-Emissionen in der Bauindustrie sowie durch die zunehmende Versiegelung von Flächen in den Städten zur Zerstörung unserer Existenzgrundlagen bei? Wie konnte es dazu kommen? Und ist ein Kurswechsel in der Architektur nötig, um unsere Umwelt sozialverträglich, klimafreundlich und nachhaltig zu gestalten? Welche Beispiele dafür gibt es schon?
Friedrich von Borries nimmt in seinem neuen Buch "Architektur im Anthropozän - Eine spekulative Archäologie" die Perspektive zukünftiger Archäolog*innen ein, die sich auf die Suche nach den charakteristischen Architekturen unserer Zeit machen. Aussagekräftige Objekte finden sie vor allem an den Rändern der Städte. Müllverbrennungsanlagen und Serverparks, mehrstöckige Schweineställe und Saatgut-Tresore verraten mehr über unsere zerstörerische Produktions- und Lebensweise als repräsentative Bauten in den Zentren. Dabei wagt er einen Ausblick auf eine Architektur, bei der nicht länger allein der und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.
Als Professor für Designtheorie und kuratorische Praxis lehrt Friedrich von Borries an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.
Matthias Rottmann leitet das Kölner Planungsbüro "De Zwarte Hond", das an der Veränderung der Baupraxis baut und dabei Themen wie Inklusivität, Nutzungsmischung, Nachhaltigkeit, Transformation oder eine 'Machen' als richtungsweisend sieht. Dabei präsentiert er Beispiele von "De Zwarte Hond", die gerade bei der aktuellen Internationalen Architektur Biennale "Nature of Hope" in Rotterdam gezeigt werden. "De Zwarte Hond" hat Standorte in Köln, Rotterdam und Groningen; gesellschaftliches Engagement ist ein zentrales Anliegen.
Claudia Dichter ist Journalistin (unter anderem beim WDR), Moderatorin, Kunstkritikerin und freie Kuratorin.
Die Veranstaltungsreihe NEUVERORTUNG ist eine Kooperation der Stadtbibliothek Köln mit dem Haus der Architektur Köln (hdak), mit freundlicher Unterstützung der Niederländischen Botschaft / Generalkonsulat Düsseldorf.
Der Veranstaltungsort ist der sprachraum der Stadtbibliothek, der sich im Erdgeschoss des Studienhauses der Volkshochschule befindet. Der Eingang liegt auf der Gebäudeseite zum Josef-Haubrich-Hof hin.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.
© Friedrich von Borries: Thomas Schweigert
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Event Venue & Nearby Stays
Stadtbibliothek Köln, Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln, Deutschland,Cologne, Germany
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