Mehr Miteinander ist möglich! Ein Methoden-Kompass

Fri Nov 10 2023 at 07:00 pm to 10:00 pm

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Mehr Miteinander ist m\u00f6glich! Ein Methoden-Kompass
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Woran liegt es, wenn Projekte und Initiativen die Energie verlieren und ihre Ziele nicht erreichen?
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Woran liegt es, wenn Projekte und Initiativen die Energie verlieren und ihre Ziele nicht erreichen?



Eva Stützel begleitet diese Frage fast ihr ganzes Leben. „Seit ich ein Teenager war,“ berichtet sie, „engagiere ich mich in Initiativen, die zum Wandel beitragen wollen. Meine Geschichte begann bei terre des hommes, ging weiter über die Gründung einer Pfadfindergruppe, eine BUND-Ortsgruppe, und seit 30 Jahren bin ich nun vor allem in ein und demselben Projekt aktiv, dem Ökodorf Sieben Linden.“ Jetzt hat sie ein sehr praktisches Buch über ihre Erfahrungen mit einer Fülle von Methoden geschrieben, die letztlich alle nur dem Ziel dienen, Arbeitsgruppen, Projektteams und die Menschen in Initiativen produktiv zu unterstützen.


Dabei hat die Diplom-Psychologin ein eigenes System entwickelt, in das sie die vorhandenen Methoden und Techniken einordnet – den „Gemeinschaftskompass“. In sieben Aspekten beleuchtet sie mit diesem Kompass die jeweiligen Aufgaben, vor denen Gruppen stehen können. Als Grundorientierung steht hinter dem Ganzen jedoch eine persönliche Einstellung, die letztlich über den gemeinsamen Erfolg entscheidet: „Herausforderungen und Konflikte in der gemeinschaftlichen Initiative können als Ballast oder als eine Einladung zum persönlichen und gemeinschaftlichen Wachstum betrachtet werden.“


Zu diesem „Ballast“ zählen auch einige dysfunktionale Einstellungen, die in der Initiativszene zu beobachten sind, wie z.B.


  • Ein absolutes Primat der „Sache“ („Wir brauchen keinen Psychokram in unserer Gruppe!“)
  • Das Prinzip „Störungen haben Vorrang“. Eva Stützel sagt dazu „Nicht immer ist reell Zeit dafür, der Störung den Raum zu geben, den sie subjektiv vonseiten der Betroffenen benötigt – auch ist es nicht immer die sinnvollste Vorgehensweise.“
  • Die Tabuisierung von Rang und Macht in Gruppen. Dazu die Autorin: „Ein hoher Rang basiert fast nie nur auf einem hohen strukturellen Rang, sondern beruht in der Regel auf Kompetenzen und Ressourcen, die eine Person aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihres sozialen Hintergrunds mitbringt. Dies sind Schätze für das Projekt. Diese Schätze können einer Gruppe dienen, wenn sie sinnvoll eingesetzt werden.“
  • Die Tendenz zum Ausblenden von Konflikten, aber: „In jedem Konflikt steckt eine Lernchance für alle Beteiligten.“
  • Eine zu starke Betonung von Einmütigkeit und Konsens – wo es doch „eine Illusion ist, mit vielen Menschen auch nach noch so langen und konstruktiven Beratungen immer zu einer Entscheidung kommen zu können, mit der alle glücklich sind“.

Die Methodensammlung des Gemeinschaftskompasses umspannt ein ganzes Universum – von einzelnen Moderationstechniken über Großgruppenmethoden und Formate wie die „Zukunftswerkstatt“ bis hin zur Soziokratie und Gemeinwohlökonomie. In der Aufmachung kann Eva Stützels Buch als hervorragende Ergänzung der Methodensammlung der „Liberating Structures“ von Keith McCandless und Henri Lipmanowicz gelten.

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stratum lounge, Boxhagener Straße 16, Berlin, Germany

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