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Die Verse „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche“, „Wer ist John Maynard?“ und „Walle! walle. Manche Strecke“ haben sich durch tausendfaches Wiederholen in die Gemüter des sogenannten klassischen Kanons gebrannt. Generationsweise wurden die immer gleichen Reime in die Gehirne der Heranwachsenden geprügelt und bis zum Erbrechen aufgesagt. In monotonem Singsang wurden die vielzitierten Balladen 25 Mal vorgetragen, währenddessen 24 Mitschüler:innen gegen das Einschlafen ankämpften. Doch was bleibt an Lebensweltnähe, wenn man den „Erlkönig“ nüchtern betrachtet? Welchen Beitrag leistet die Lektüre von „Effi Briest“ für das Kommende und welchen Rat gibt uns Hauke Haien mit auf den Weg durch die Jahrzehnte? Max Heckel nimmt den Kanon der Schullektüreauswahl in den kritischen Blick. Denn Literatur kann anregen. Sie kann begeistern und (selbst)kritikfähig machen. All das kann sie. Wenn man nur den jungen Menschen nicht die Freude an der Literatur durch Sinnlosigkeiten austriebe. Aber sind die „Klassiker“ tatsächlich obsolet? Was bleibt sag- und was wurde unsagbar über die Jahre? Welche Werke sind verstaubt und welche zeitgemäß? Und muss sich Schullektüre überhaupt diesen Fragen stellen? Heckel vertont, kritisiert und ironisiert. Er besingt und verklärt. Und das alles mit den immergleichen lyrischen Klassikern, die bereits unsere Ururgroßeltern lesen und rezitieren durften. Ist das notwendig? Nein. Aber warum auch nicht? Das ist wie Deutschunterricht. Nur anders.
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Rathausstraße 2, 39624 Kalbe (Milde), Germany, Rathausstraße 2, 39624 Kalbe (Milde), Deutschland,Kalbe (Milde), Wittenberge, Germany