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Das Konzertprogramm ist so bunt und klangvoll wie das Leben, dem es gewidmet ist! Kostbarkeiten jüdischer Musik, viel zu selten aufgeführt, werden in der prachtvollen Görlitzer Synagoge zu lebendigen Klängen. Aus Leipzig, Odessa und den USA, aus Krakau, St. Petersburg und Israel stammen die Werke. Mit Kompositionen, die im 19. und 20. Jahrhundert für die Gottesdienste liberaler Synagogen und für religiöse Feste geschaffen wurden, steht im ersten Teil die Verehrung Gottes und das Lob göttlicher Werke im Mittelpunkt. Weltliche Sehnsüchte, menschliche Schwächen und irdische Freuden werden im zweiten Teil in jiddischen und hebräischen Liedern besungen, die man im weitesten Sinn als „Folksongs“ bezeichnet und die im Konzert in virtuosen, besonderen Arrangements erklingen.Der Leipziger Synagogalchor ist ein Unikat in der deutschen Musikgeschichte. 1962 wurde er von dem jüdischen Kantor Werner Sander (1902‒1972) gegründet, um die nach der Schoah nur noch in wenigen Quellen überlieferte Chormusik der liberalen Synagogentradition wieder aufführen zu können. Gleichzeitig begann Sander, jiddische und hebräische Lieder für gemischten Chor zu arrangieren. Der von Beginn an aus nichtjüdischen Sängerinnen und Sängern bestehende Laienchor, der bis zur Wende unter der Trägerschaft des Verbandes der jüdischen Gemeinden in der DDR stand, eroberte sich in den zwei deutschen politischen Systemen einen festen, doch mit seinem besonderen Repertoire und seiner Botschafterfunktion ganz und gar nicht alltäglichen Platz in der Chorlandschaft. Nach Sanders Tod entwickelte sich das Ensemble unter der Leitung von Kammersänger Helmut Klotz und ab 2012 unter der Leitung von Ludwig Böhme zu einem national und international angesehenen Konzertchor. Seit September 2022 hat Philipp Goldmann die Leitung inne. 2017 wurde das Ensemble mit dem Obermayer German Jewish History Award geehrt. Auf Initiative des Chores wurde die „Revitalisierung synagogaler Chormusik des 19. und 20. Jahrhunderts Mittel- und Osteuropas“ 2020 als gutes Praxisbeispiel in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes eingetragen. Der Leipziger Synagogalchor ist Mitglied im Netzwerk Tolerantes Sachsen. Das Plakat- und Programmarchiv ist digitalisiert auf https://sachsen.digital zu finden.
Philipp Goldmann war Mitglied im Thomanerchor und studierte Gesang sowie Chorleitung in Leipzig und Oslo. Er war Träger des Deutschlandstipendiums und Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Als Bariton ist Philipp Goldmann vor allem im Bereich der oratorischen Werke gefragt. Von 2002 bis 2018 wirkte er als Bass im Ensemble Thios Omilos. Aktuell ist er als Sänger Mitglied der Gaechinger Cantorey und im Ensemble 1684. Als freier Mitarbeiter singt er regelmäßig mit dem MDR Rundfunkchor, dem Amsterdam Baroque Choir, der Lautten Compagney Berlin, dem Bachconsort Leipzig oder arsys bourgogne. Goldmann ist Dozent für Gesang und Chorleitung an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle/Saale. Seit 2015 ist er der musikalische Leiter des Denkmalchores Leipzig, dessen Konzerte in der einmaligen Akustik des Leipziger Völkerschlachtdenkmals erklingen. Im September 2022 übernahm Philipp Goldmann die künstlerische Leitung des Leipziger Synagogalchores.
Falk Hoffmann, Tenor
Tobias Ay, Bariton
Samuel Seifert, Violine
Tilmann Löser, Klavier
Alex Jacobowitz, Vibraphon
Leitung: Philipp Goldmann
Foto: Nikolai Schmidt
Die Jüdischen Kulturtage 2024 werden vom Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. in Kooperation mit dem Kulturforum Görlitzer Synagoge veranstaltet.
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Event Venue & Nearby Stays
Kulturforum Görlitzer Synagoge, Otto-Müller-Straße 3, 02826 Görlitz, Deutschland,Görlitz, Zittau, Germany
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