KARAT

Sat Oct 26 2024 at 08:00 pm UTC+02:00

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KARAT
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Im Jahr 34 nach dem Mauerfall ist es ganz sicher kein Geheimnis mehr und breitet sich gar zunehmend in westelbischen Rezeptionsräumen aus: die Rockmusik aus dem Osten Deutschlands hat eine sehr große Anzahl Künstler und Lieder zu bieten, die fester Bestandteil des gesamtdeutschen Kulturerbes waren, sind und bleiben werden. Unter diesen ragt, bei aller Wertschätzung für die anderen, eine Band noch einmal ein ganzes, ein ganz besonderes Stück heraus: KARAT.

KARAT waren bei ihrer Gründung im Jahr 1975 keine pickligen Teenager mehr, die ihre ersten wackeligen Schritte auf der Bühne unternahmen. Sie hatten ihre Meriten in bekannten Rockbands, vor allem „Panta Rhei“ und „Horst-Krüger-Band“, bereits gesammelt. Die Band um Sänger Herbert Dreilich und Keyboarder Ed Swillms, aus dessen Feder die großen KARAT-Hits stammen, kam zusammen, die Nummer eins zu werden und schnell war klar, dass sie dazu in der Lange sind. Es hat dann ja auch nicht lange gedauert.

Das Besondere dabei: die Erfolge endeten nicht an der ehemaligen Zonengrenze. Zweifelsohne Balsam für die ostdeutschen Musikfans: Denen war immer schmerzlich bewusst, dass das meiste, was sie auf dem heimischen Markt live oder von legal erworbener Konserve konsumierten, eine Art Ersatz für die Großen der Rock- und Pop-Welt hinter der Mauer war. KARAT gaben das erste Mal das Gefühl, auch zu Hause oder in der eigenen Stadthalle etwas zu hören, das mehr war als popmusikalischer Mocca-Fix, also Ersatzprodukt. Sondern etwas, was auch die „drüben“ mit Westgeld kauften, obwohl es im Regal zwischen „Kansas“ und „King Crimson“ stand und nicht vor „Karussell“ und „Kati Kovaćs“.
Schon 1979 wurde das zweite KARAT-Album (im Osten: „Über sieben Brücken“) in der BRD unter dem Titel „Albatros“ herausgebracht – die schlauen Vermarkter hatten den „König der Welt“ zusätzlich drauf gepackt. Es verkaufte knapp unter Goldstatus. Den knackten KARAT dann im Gefolge von „Der blaue Planet“, eins der erfolgreichsten Alben der Ostrock-Geschichte, dass auch im Westen fast ein ganzes Jahr lang ununterbrochen in den Charts lag. KARAT waren nicht nur wegen ihrer Musik allein ungeheuer wichtig, sondern weil diese Musik eine gesamtdeutsche Sache war, die aus dem Osten kam. Und ja, auch deswegen, weil sie im Osten geblieben sind, obwohl für sie die Mauer sehr viel durchlässiger war als für ihre Fans.

Es scheint müßig, weil hinreichend bekannt, im Zuge von 45 Jahren KARAT auf die großen Klassiker wie „Schwanenkönig“, „Gewitterregen“, „Magisches Licht“, „Jede Stunde“, „Mich zwingt keiner auf die Knie“ sowie „Blumen aus Eis“ (und nicht zuletzt auf die bereits genannten) zu verweisen. Auf die vielen KARAT-Coverversionen von Gregor Meyle, Heinz Rudolf Kunze, Peter Maffay, Helene Fischer, Chris de Burgh, Jan Josef Liefers und Max Raabe, um nur einige zu nennen. Auf die ausverkaufte Waldbühne ganz ohne DDR-Publikum, auf den Umstand, als erste und einzige Band des Ostens bei „Wetten dass...“ gewesen zu sein. Und auf über zwölf Millionen verkaufte Tonträger.

Denn so wichtig diese Stationen in der KARAT-Laufbahn sind, es ist nur ein Teil der Geschichte. Bernd Römer (git), Michael Schwandt (dr), Christian Liebig (b), Martin Becker (keyb) und Claudius Dreilich (voc) haben nie aufgehört, kreativ zu sein. Es war nie ihr Ding, sich auf den erreichten Lorbeeren auszuruhen. Stets überzeugen sie live – rockig, sinfonisch, balladesk, in Kollaborationen mit Orchestern oder befreundeten Musikern sowie unplugged. Ebenso begeistern KARAT immer wieder mit neuen Studioalben, mit denen sie auch Einzug in die offiziellen Charts halten – zuletzt „Seelenschiffe“ (2015) und „Labyrinth“ (2019).

Dass KARAT nach wie vor ausverkaufte Tourneen spielen, hat auch und vor allem mit der Personalie des Frontmannes zu tun. Damit, dass Tragik und Triumph oft nicht nur eng beieinanderliegen, sondern sich zum Teil auch regelrecht bedingen können: Der tragische Krebstod von Herbert Dreilich, der viel mehr als nur der Sänger dieser Band war, sondern ihr Gesicht und ihre Seele verkörperte, schien im Jahr 2004 das Ende von KARAT zu markieren. Aber am Ende ermöglichte er der Band – mit seinem Sohn Claudius als neuem Frontmann – wie der berühmte Phönix aus der Asche zu steigen. Claudius Dreilich führte die bewährten Kontinuitätslinien nicht nur authentisch fort, er pumpte frische Energie in das Unternehmen und eröffnete den gestandenen Männern neue Perspektiven.
𝗧𝗶𝗰𝗸𝗲𝘁𝘀 𝗮𝗻 𝗮𝗹𝗹𝗲𝗻 𝗯𝗲𝗸𝗮𝗻𝗻𝘁𝗲𝗻 𝗩𝗩𝗞-𝗦𝘁𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻 (𝘇. 𝗕. 𝗶𝗺 𝗧𝗶𝗰𝗸𝗲𝘁𝗦𝗵𝗼𝗽 𝗱𝗲𝗿 𝗙𝗿𝗮𝗻𝗸𝗲𝗻𝗽𝗼𝘀𝘁 𝗛𝗼𝗳: 𝗣𝗼𝘀𝘁𝘀𝘁𝗿. 𝟵/𝟭𝟭, 𝟵𝟱𝟬𝟮𝟴 𝗛𝗼𝗳, 𝗧𝗲𝗹. 𝟬𝟵𝟮𝟴𝟭 / 𝟴𝟭𝟲-𝟮𝟮𝟴 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝗶𝗺 𝗙𝗿𝗲𝗶𝗲-𝗣𝗿𝗲𝘀𝘀𝗲-𝗦𝗵𝗼𝗽 𝗶𝗻 𝗣𝗹𝗮𝘂𝗲𝗻: 𝗣𝗼𝘀𝘁𝗽𝗹𝗮𝘁𝘇 𝟳, 𝟬𝟴𝟱𝟮𝟯 𝗣𝗹𝗮𝘂𝗲𝗻, 𝗧𝗲𝗹. 𝟬𝟯𝟳𝟰𝟭/𝟰𝟬𝟴𝟬) 𝘀𝗼𝘄𝗶𝗲 𝗼𝗻𝗹𝗶𝗻𝗲 𝗮𝘂𝗳 𝗘𝘃𝗲𝗻𝘁𝗶𝗺 𝘂𝗻𝘁𝗲𝗿 𝗱𝗲𝗺 𝗮𝗻𝗴𝗲𝗴𝗲𝗯𝗲𝗻𝗲𝗻 𝗟𝗶𝗻𝗸.
(Foto: Uwe Toelle)
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Veranstalter: MB-Konzerte, Berlin
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Freiheitshalle Hof, Kulmbacher Straße 4, 95030 Hof, Deutschland,Hof, Germany

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