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Er jault und flüstert – schreit und schimpft – spricht und erzählt – lacht und grinst.... Eindringlich, genau, unerbittlich, schnell und rhythmisch. Mit den Jahren erspielt sich Hans Söllner ein eigenes, riesiges Publikum mit steigender Tendenz und gegen alle Regeln des Geschäfts. Man muss es erleben, wie er – der ansonsten
Verfemte und Totgeschwiegene – auf großen Festivals von 25Tausend Leuten als Hauptact gefeiert wird. Und die ihm, da zujubeln sind immer noch zwischen 15 und 25, ohne dass sie ihn verlassen, wenn sie älter werden. Ein „Phänomen“, das es in Deutschland kaum gibt, wir kennen sonst eine solche Einheit von Existentiellem und Populärkunst eher aus der Ferne. Er lässt die Leute teilnehmen an den Wegen seiner Person und macht das zu einer Kunst, in der sie sich wieder finden, an der sie sich reiben können. Hans Söllner spielt keine Rolle, er ist sie, lebt in ihr, zeigt Haltung. Er folgt sich selbst, statt Wege zu weisen; unterwirft sich seinen eigenen Gedanken und Gefühlen, statt etwas heraufzubeschwören oder zu lehren. Er gehört zu den Typen, die wie Einsiedler wirken aber den Menschen lieben und ihn nie einem System unterordnen würden. Daher ihre widersprüchliche, unberechenbare Popularität.
Und diese Beliebtheit bei den Leuten macht die im Übrigen mit Ausschließen befassten Apparate zunehmend williger, Söllner zu präsentieren. Er wird als Zugpferd geholt für Festivals, im Fernsehen sieht man zum wiederholten Male 45minütige Live-Mitschnitte und im Frühjahr soll es eine Dokumentation über ihn im Kino geben.
Söllner ist der Heroe eines rauen, gesellschaftlichen Untergrunds im deutschsprachigen Süden, von dem der feinere „Underground“ gerne auch etwas unter den Füssen hätte. Mit Stimme, Gitarre, verblüffender keltischer Erzählkunst, wurde Söllner zum Idol für 100Tausende. Gerade weil dieWelt der Medien, von Geld und Macht und der feinen Gesellschaft ihn ignoriert und bekämpft. Aus solchen emotionalen Energien, aus Direktheit im Zugreifen, Freiheitssehnsucht, Sozialkitsch, politischem Weltschmerz und privatem Drang entsteht Popmusik, die trifft.
Irgendwo zwischen Bob Dylan, Johnny Cash, Kurt Cobain und einem bayrischen Wilderer treibt Söllner sein Wesen. Ein schlagfertiges Bündel Wut mit Gitarre, mit seinem starken Gerechtigkeitsgefühl und einer sich immer mehr auslebenden instinktiven Musikalität.
Söllner singt um sein Leben. In Liedern über die Liebe, übers Vatersein, übers Sterben fallen Sätze, wie sie wahrhaftiger nicht sein könnten.
Sein Blick umarmt die Welt, seine Sprache rührt am Wesentlichen, ist genau und intensiv, gewitzt und tränenlos traurig.
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F-Haus Jena, Johannisplatz 14,Jena, Germany
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