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von Chetna Vora, DDR 1982, 139 min., digitalKamera: Thomas Plenert
# Mit einer Einführung von Tobias Hering, Filmkurator und -publizist, Berlin
Die Inderin Chetna Vora kam 1976, kaum achtzehnjährig, in die DDR, um an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg Filmregie zu studieren. FRAUEN IN BERLIN sollte ihr Abschlussfilm werden. In langen, kaum geschnittenen Einstellungen sprechen Frauen über ihr Leben, über die Arbeit, die Beziehung, das Familiäre, das selbstverständlich politisch ist.
Es geht immer wieder um die Spannung zwischen den persönlichen Ambitionen und dem Pragmatismus, zu dem die Gesellschaft oder die Geschlechterverhältnisse sie zwingen. Kein Dokumentarfilm der DDR habe die Emanzipation so umfassend begriffen, schrieb der Erstgutachter der HFF Ulrich Weiß nach der Präsentation des Rohschnitts und schloss sein Gutachten mit dem Satz: "Ich wünsche Chetna Vora Glück." Doch die Schulleitung zog den Film aus dem Verkehr, das Material wurde vermutlich vernichtet.
Geblieben ist zum Glück der damals heimlich auf Video abgefilmte Rohschnitt, der gerade in dieser Form zu einem unschätzbaren Dokument geworden ist.
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