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BRUNO DE SÁ SopranistJAROSŁAW THIEL Musikalische Leitung, Cello
WROCŁAW BAROQUE ORCHESTRA
Bruno de Sá ist ein wegweisender brasilianischer Sopranist, der für seine seltene Gesangskunst und dynamische Bühnenpräsenz gefeiert wird. Mit einem bemerkenswerten Sopranumfang sprengt er die traditionellen Grenzen des Stimmtyps und fasziniert das Publikum mit seinen Interpretationen des barocken, klassischen und zeitgenössischen Repertoires. Er erlangte internationale Anerkennung für seinen leuchtenden Ton und seine virtuose Beweglichkeit, die Opern- und Kirchenwerken neues Leben einhaucht. Im Jahr 2022 unterzeichnete er einen exklusiven Plattenvertrag mit
Warner Classics und festigte damit seinen Status als aufstrebender Star in der Welt der klassischen Musik. Durch sein einzigartiges Talent und seine charismatischen Auftritte verändert Bruno de Sá die Wahrnehmung von Geschlecht und Stimmidentität in der klassischen Musik und erntet auf renommierten Bühnen weltweit Auszeichnungen.
„IN MEZZO A MILLE AFFANNI / FREMO, DELIRO…“
„UNTER TAUSEND QUALEN / BEBE ICH, / SINKE ICH DARNIEDER …“
Diese Worte Lindoros, des Helden von Luigi Carusos komischer Oper Il fanatico per la musica von 1781, sollte man wohl nicht für bare Münze nehmen. Doch als Bruno de Sá Ideen für sein zweites Soloalbum sammelte, lösten sie etwas in ihm aus. Das dramatische Potenzial des Barock für den männlichen Sopran hat er bereits ausgekostet; nun möchte er ins Zeitalter Mozarts vorrücken – eine Epoche, die von einer neuen Intensität und Unmittelbarkeit des emotionalen Ausdrucks sowie einer Musiksprache gekennzeichnet war, die sich jenseits des Opernhauses sowohl den geistlichen als auch den profanen Bereich eroberte. Mille trifft es genau: Hier sind Gefühle in tausend Facetten im Spiel.
„Das Wort ‚affanni‘ [Mühen] sieht allerdings im Titel nicht besonders schön aus“, lacht de Sá. „Affetti [Zuneigung, Emotionen] passt besser“. Solche Emotionen kommen in Vokalkompositionen von beispielloser Kühnheit und Bandbreite zum Ausdruck, die Komponisten im 18. Jahrhundert unter Aufbietung all ihrer Fantasie für die Kastratenstimme schrieben. „Wenn du Sopranist bist, denken die Leute sofort, dass du Barockmusik singst – Vivaldi, Händel und so weiter“, erklärt de Sá. „Natürlich liegt mir dieses Repertoire sehr am Herzen. Aber ich singe Mozart seit meinem ersten Jahr an der Universität und hatte schon immer einen guten Zugang zum Klassikzeitalter. Jetzt schien der richtige Zeitpunkt gekommen, um verschiedene musikalische Möglichkeiten auszuprobieren und mich dabei mit einer Epoche auseinanderzusetzen, die mich wirklich anspricht – auf emotionaler, musikalischer und technischer Ebene.“
(Richard Bratby, Übersetzung: Stefanie Schlatt)
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