“Break & Connection”

Tue Dec 07 2021 at 08:00 pm to Thu Dec 09 2021 at 09:00 pm

Oyoun | Berlin

Oyoun - Kultur NeuDenken
Publisher/HostOyoun - Kultur NeuDenken
\u201cBreak & Connection\u201d
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Break&Connection
About this Event

Mit einer tänzerischen Installation erschließt „Break & Connection“ einen Raum des Innehaltens und der Reflexion, der jenseits von postkolonialen, westlichen Prägungen eine andere Verbindung des Einzelnen zu sich selbst und zueinander öffnet.

„Break & Connection“ greift die Zeichen der Zeit auf und beleuchtet Bruch und Verbindung, Pause und Neuanfang von verschiedenen Blickwinkeln aus. Der Moment des Bruchs mit alten Gewohnheiten und Sicherheiten, der gerade ohnehin stattfindet, dient als Anlass für eine grundlegendere Betrachtung des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Grupo Oito untersucht mit dieser Produktion die Pause als Moment andere Realitäten zu erkunden, neue Perspektiven einzunehmen und anders wahrzunehmen: durch die Unordnung die Ordnung verstehen, das Unsichtbare neben dem Sichtbaren entdecken, das Weltliche mit dem Geistlichen zusammenbringen. Dafür setzt sich die Gruppe beispielsweise mit spirituellen Praktiken und Denkweisen auseinander. Diese zeigen Wege auf, sich auf tiefere Art und Weise mit sich selbst verbunden zu fühlen und damit auch mit anderen Menschen und der Umwelt.

Mit „Break & Connection“ setzt Grupo Oito die Arbeit an antirassistischen und dekolonialen Strukturen und Inhalten fort. Nachdem bei „Ubiquitous Assimilation“ die Infragestellung der weißen Norm im Fokus stand, widmet sich die neue Produktion der Suche nach dem Verbindenden. Dafür wird Gewohntes aufgebrochen und in Frage gestellt – seien es bisherige Arbeitsweisen, Tanzkonventionen oder auch gesellschaftliche Zusammenhänge und persönliche Haltungen.

Im großzügigen Saal des Oyoun kann sich das Publikum frei bewegen und seinen eigenen Weg durch die Tanzperformance suchen. Das Bühnenbild ist wie eine Installation im Raum verteilt und besteht aus Elementen früherer Produktionen, die hier aufgegriffen und neu zusammengesetzt werden. Auch die Performer*innen bewegen sich frei zwischen den Bühnenbildelementen und dem Publikum.


Über die Künstler*innen

Grupo Oito ist ein interkulturelles Tanzkollektiv, das 2006 vom Choreographen Ricardo de Paula in Berlin gegründet wurde. Mit Bewegung erforscht die Gruppe den Körper als politischen Mikrokosmos und sucht nach physischen Potentialen der Transformation. Die Mitglieder von Grupo Oito sind professionelle Tänzer*innen, die in Berlin leben und arbeiten. Gesellschaftliche Positioniertheiten als Schwarz, weiß, people of color, verschiedene Geschlechteridentitäten sowie unterschiedlichste kulturelle Prägungen kommen in der Gruppe zusammen. Als Mikrokosmos der postkolonialen Situation in Berlin bietet die in jahrelangem Austausch erprobte Zusammenarbeit im Kollektiv Grupo Oito ein ideales Labor für gesamtgesellschaftliche Fragen. Für „Break & Connection“ wurden Cintia Rangel und Exocé Kasongo zur Zusammenarbeit eingeladen. Grundlage für das gemeinsame Training und den Tanz der Gruppe ist der von Ricardo de Paula entwickelte „Get Physical Process“, der maßgeblich vom Capoeira, der brasilianischen, tänzerischen Kampfkunst, geprägt ist. Ebenso wie die Gruppe selbst diverse Erfahrungen, Perspektiven und Hintergründe mitbringt, fließen in den Trainings- und Arbeitsprozess, der sich ständig weiterentwickelt, unterschiedliche Methoden und Techniken ein. Zu den wichtigsten Ensemble-Arbeiten zählen „Dance for sale“ (2010, Erweiterung 2015 in Nairobi, Kenia); „Sight“ (Ballhaus Naunynstraße, 2012), „Part of You“ (Ballhaus Naunystraße, 2015), „Unrestricted Contact“(Ballhaus Naunynstraße, 2017), „Borders and Corners“ (Halle Tanzbühne Berlin, 2020) und „Ubiquitous Assimilation“ (Gropius Bau Berlin, 2021).

Ricardo de Paula (geb. 1970 in Brasilien), Choreograf, Tänzer, Performer und künstlerische Leitung von Grupo Oito. Er begann 1987 seine Tanzlaufbahn mit Unterricht in Jazz und Klassischem Ballett im Harmonia Studio de Danças, Belo Horizonte. Als professioneller Tänzer hat er seit 1989 in Compagnien wie Grupo Corpo mit Rodrigo Pederneiras (Brasilien), Zikzira Physical Theater (Brasilien) und am Staatstheater Kassel getanzt. Seit er in Berlin lebt, kamen Engagements bei den Choreograf*innen Sasha Waltz, Christoph Winkler, Constanza Macras, Sommer Ulrickson, Ahn Eun Me und Felix Ruckert hinzu. Seit 2005 entwickelt er Solostücke (z. B. Shoot First, Ballhaus Naunynstraße, 2013 und Out of Many, One für die Veranstaltung Manifestos for Queer Futures am HAU, 2019) oder die Tanzperformance Black memories on white bones für das Festival FACTS der Universität Bordeaux 2019. Mit dem von ihm gegründeten Ensemble Grupo Oito erarbeitet er seit 2006 eigene Produktionen (s.o.). Das Projekt „MIMIMI Space“ hatte im Dezember 2020 Premiere im HAU 4, Berlin.

Laura Alonso (geb. 1984 in Spanien), Tänzerin, Tanzpädagogin, Mutter. Sie studierte Ballett, zeitgenössischen und modernen Tanz an der Escuela de Danza Carmen Senra in Madrid. Seit 2009 lebt sie in Berlin und ist dort in der freien Szene aktiv. Darüber hinaus unterrichtet sie seit 2011 an der Etage_Schule für Darstellende und Bildende Künste Zeitgenössischen Tanz, Pilates und Movement Research.

Caroline Alves (geb. 1987 in Brasilien), Tänzerin, Choreografin, Dozentin. Seit sie 11 Jahre alt ist besucht sie verschiedene Tanzkurse in u. a. Klassischem Tanz, Zeitgenössischem Tanz und Contact Improvisation. Mit über 20 Jahren Tanzerfahrung hat sie bereits für die wichtigsten Choreograf*innen Brasiliens getanzt, z. B. in der Staats-Kompanie „Cia de Dança Palácio das Artes“. Nun lebt sie in Berlin. 2016 hat Caroline „A Machine to become_Woman“ in Kollaboration mit Natalie Riedelsheimer gegründet. Derzeit arbeitet sie an dem transdisziplinären Solo „Transatlantica“.

Exocé Oob (geb. 1995 in Frankreich), Performer, Tänzer, Visual Artist. Ausgehend von seiner jahrelangen Erfahrung als Tänzer (Krump/Hip-hop) und in Verbindung mit Einflüssen von Afro/Contemporary hat er seine eigene Körpersprache entwickelt. Seine Arbeit ist geprägt von einer Geschichte zwischen zwei Welten – Frankreich und der Demokratischen Republik Kongo, aus der seine Eltern stammen. Er hat mit Künstler*innen wie Patrice, Swift Guad, Katerinha, Sevdaliza oder Stéphane Ashpool (Pigalle fashion brand) zusammen gearbeitet. Ende 2020 tanzte er bei „CLEANSE“/„MIMIMI Space“ von Ricardo de Paula am HAU.

Cintia Rangel (geb. 1982 in Brasilien), Tänzerin. Cintia schloss ihren Bachelor of Dance an der Bundesuniversität von Rio de Janeiro (UFRJ) ab. Sie war zunächst als gestaltende Tänzerin für die Compagnie Cia de Dança Contemporânea da UFRJ tätig. 2015 zog sie nach München und arbeitete unter anderem für: „Prisoner of the Body“ von Elisa Nadal, „Movimento III espumas pós tsuname“ von Mario Lopes und „MIMIMI Space“ von Ricardo de Paula. Sie forscht daran, ihre Bewegung durch den RaumTempoKörper des Alltags kontaminieren zu lassen und sie zu einem ästhetisch-politischen Akt zu machen.

Natalie Riedelsheimer (geb. 1984 in Deutschland), Tänzerin, Bewegungslehrerin, Mutter. Sie hat zeitgenössischen Tanz an der Etage in Berlin studiert und sich intensiv mit verschiedenen somatischen Körperarbeitstechniken beschäftigt. Seit 2016 entwickelt sie mit Caroline Alves das Perfomancekonzept „A Machine to become_Woman“. 2019 erhielten sie dafür die Initialförderung vom Fonds Darstellende Künste und den Aktionsfonds vom Quartiersmanagment Badstraße.

Miro Wallner (geb. 1985 in Brasilien), indisziplinärer Künstler. Seine Bewegungsausbildung erfolgte durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen, in denen er Capoeira, Artes Marciais und Zirkus praktizierte. Seit er in Europa ist besteht sein regelmäßiges Training aus dem Get Physical Process, der Elemente des zeitgenössischen Tanzes, des Body-Mind-Centering und der Kontaktimprovisation enthält. 2020/21 bekam er eine BKM-Förderung für das Forschungsprojekt „Body, Movement & Metaphors – Multiple perceptions of reality“, das untersucht, wie durch körperliche Handlungen Veränderungen im kognitiven System entstehen.


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◥ Bitte beachten: Für dieses Event gelten die 2G Plus-Bestimmungen sowie das Tragen einer FFP2-Maske.

◥ IIm Oyoun ist kein Platz für Sexismus, Queerfeindlichkeit, Transfeindlichkeit, jegliche Form von Rassismus oder Diskriminierung wie antischwarzem, antimuslimischem oder antijüdischem Rassismus und jedwede Art von gewalttätigem oder aggressivem Verhalten. Oyoun bietet einen sicheren Raum für alle, ein offenes Forum für den Dialog und einen Ort, an dem wir uns gegenseitig unterstützen und füreinander einstehen. Wenn dich jemand oder etwas während einer Veranstaltung stört, wende dich bitte an ein Mitglied unseres Personals, das dafür da ist, dir zu helfen! Wenn du uns nach einer Veranstaltung eine Erfahrung mitteilen möchtest, schreibe uns bitte eine E-Mail oder sende uns eine anonyme Nachricht über unsere

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Event Venue & Nearby Stays

Oyoun, Lucy-Lameck-Straße 32, Berlin, Germany

Tickets

EUR 10.00 to EUR 15.00

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