„Mozart und ich“ VIII. – Mozart, die Glasharmonika und die Freimaurer

Sat, 23 Aug, 2025 at 05:00 pm UTC+02:00

Schloss Lichtenwalde | Chemnitz

S\u00e4chsische Mozart-Gesellschaft e.V.
Publisher/HostSächsische Mozart-Gesellschaft e.V.
\u201eMozart und ich\u201c VIII. \u2013 Mozart, die Glasharmonika und die Freimaurer
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Samstag, 23. August 2025 – 17.00 Uhr
Schlosskapelle Lichtenwalde, Schlossallee 1
„Mozart und ich“ VIII.
Mozart, die Glasharmonika und die Freimaurer
„Zudem fiel das Aufkommen der Harmonika in die Periode der schwachen Nerven…“
(E.T.A. Hoffmann, aus „Ein Brief des Kapellmeisters Johannes Kreisler“ 1819)
Es musiziert Bruno Kliegl
Seit es Gläser gibt, werden damit auch Töne erzeugt; wahrscheinlich schon lange bevor Georg Harsdörfer 1636 erste Instrumente aus Glas beschrieb. Athanasius Kircher beschreibt in seinem Buch „Neue Hall- und Tonkunst“ 1673 ein Glasspiel, das mehr als drei Oktaven umfasst. 1741 baute der Ire Richard Pockrich seine Variante eines Gläserspiels, indem er eine Menge Gläser von verschiedenen Größen nahm, sie in einer Reihe nebeneinander auf einen Tisch stellte und mit Wasser stimmte. Mit dieser „Angelick Organ“, bei der die Gläser sowohl gerieben als auch geschlagen wurden, machte er Glasmusik berühmt.
Der Opernkomponist Christoph Willibald Gluck veranstaltete 1746 in London ein Konzert, in dem er ankündigte, auf 26 mit Wasser gestimmten Gläsern alles ausführen zu können, was auf einer Violine oder einem Cembalo möglich sei.
Benjamin Franklin lernte als Botschafter in London die Glasmusik ebenfalls kennen und ließ sich von Gläserspielen zur Erfindung der Glasharmonika anregen. „Da ich von dem Sanften der Töne, [...] und von ihrer Stimmung eingenommen wurde, so wünschte ich bloß die Schalen in einer schicklicheren Gestalt angebracht und in einem mehr zusammengezogenen Zirkel zu sehen, damit man eine größere Anzahl Töne darin bringen, und dass die Hand einer vor dem Instrument sitzenden Person sie alle erreichen könnte.“ So kam er auf die Idee, anstelle einzelner Gläser, die auf Tischplatten montiert waren, Glasschalen auf einer Achse zu montieren. Selbstvertändlich waren die Gläser dann nicht mehr mit Wasser gestimmt, sondern geschliffen. So kommt er von einem Instrument, auf dem nur Melodien möglich waren, zu einer Schalenanordnung, die beinahe pianistischen Zugang erlaubt. In einem Brief von 1762 beschreibt Franklin, wie er die gestimmten Glocken auf einer Achse befestigt, welche Vorsichtsmaßregeln zu beachten seien, damit die Schalen nicht zerbrechen oder einen schlechten Ton geben und wie die Mechanik des Drehens beschaffen sein muss. „Meine größte Schale, deren Ton folglich der tiefste ist, geht etwas tiefer als eine gewöhnliche Frauenstimme, nämlich das kleine g und folglich die allerhöchste ist das drei gestrichene g, welches zusammen drei vollständige Oktaven ausmacht.“ Schon Franklin markierte die Glasschalen, um die schwarzen und weißen Tasten unterscheiden zu können. Seine Erfindung nannte er als Referenz an Italien als das Land der Musik „Armonica“. Im deutschen Sprachraum hieß sie bald (Glas-) Harmonika.
„Mozart und ich“, ist eine kleine, sehr persönliche Konzertreihe der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. in der Schloßkapelle Lichtenwalde. Namhafte Musikerpersönlichkeiten spielen Werke Wolfgang Amadé Mozarts und seiner Zeit, sie und berichten von ihrer persönlichen Beziehung zu ihm, ihrem Instrument, von ihrem Beruf, ihrer Berufung. In heiteren Episoden wie in ernsten Erinnerungen begegnen uns außergewöhnliche Menschen und geben uns eine Ahnung davon, welch verwandelnde und lebensbestimmende Kraft einer existenziellen Begegnung mit der Kunst innewohnt.
Bruno Kliegl ist einer der wenigen Glasharmonikaspieler Europas. Er studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik an der Universität Augsburg.
Seit 1995 tritt Bruno Kliegl als Glasinstrumentalist auf. Er spielt sowohl das historische Gläserspiel (in England bekannt als Musical Glasses) und die berühmte von Franklin um 1760 entwickelte Glasharmonika als auch das moderne Verrophon, das Sascha Reckert 1984 erfand. Bruno Kliegl widmet sich der Aufgabe, die Originalliteratur für Glasinstrumente wiederzubeleben und Werke anderer Epochen für Glas zu erschließen. Er unternimmt deshalb für seine Auftritte eingehende musik- und kulturhistorische Recherchen.
Er arbeitet mit zeitgenössischen Komponisten und wirkte bei zahlreichen Uraufführungen von Kompositionen für Glasinstrumente mit. Als Solist und Kammermusiker, in Konzerten oder als Bühnenmusiker setzt er sich in verschiedenen Ländern für die Glasinstrumente ein.

Eintritt: 20,- €, ermäßigt 16,- €
„Mozart und ich“ ist eine Veranstaltungsreihe der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. und findet statt mit freundlicher Unterstützung des Kulturraums Erzgebirge-Mittelsachsen und der Gemeinde Niederwiesa.

Foto: ©Bruno Kliegl
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Event Venue & Nearby Stays

Schloss Lichtenwalde, Schlossallee,Niederwiesa, Chemnitz, Germany

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